(Bückeburg/Minden) | Schaumburger Wochenblatt

Claus Fischer tritt im Jazz-Club auf. (Foto: privat)

Claus Fischer im Jazz-Club

Konzertbesuchern und vermutlich beinahe jedem Musiker im deutschsprachigen Raum ist Claus Fischer ein Begriff, meist als der zuverlässige Bassist und Groove-Lieferant mit der Fähigkeit zu atemberauenden Solo-Ausflügen. Zahlreiche TV-Produktionen und die Zusammenarbeit mit Künstlern und Bands wie Chaka Khan, Franck Band, Larry Carlton, Hanno Busch Trio, Lee Ritenour, Angelo Kelly, Ivan Lins, Don Grusin etc. machten ihn einem breiteren Publikum bekannt. Seit Jahrzehnten in fast jedem Genre in den oberen Etagen zu hören und zu sehen, prägt er Konzerte und Produktionen mit seinem lässigen, erdigen und dabei energiegeladenen Spiel und seinem unvergleichlichen Sound. Auch im Club war - und ist - Fischer gern gesehener Gast, immer wieder mit Top-Musikern unterschiedlichster Stilrichtungen. Dass er neben dem von ihm virtuos gehandhabten Bass noch jede Menge andere Instrumente spielt, darunter diverse elektrische und akustische Gitarren, Slide und Dobro, Keyboards, Drums und Percussion, bleibt den meisten Konzertbesuchern in der Regel verborgen. Im September 2022 erschien endlich sein erstes Soloalbum „Downland“ (Leopard-Records), der erste Teil einer Trilogie. Hier spielt er nur das, was ihm Spaß macht: Blues, Blue Grass, Country gemixt mit Funk und Fusion. Bediente er im Studio bei zahlreichen Stücken noch fast alle Instrumente selbst, stellt er nun das Werk mit einer topp-besetzten Band vor.
Anika Nilles: Musikalische Finesse im Jazz-Club Minden. (Foto: Foto: Marius Mischke)

Anika Nilles im Jazz-Club

Sie spielt mit Raffinesse, Stil und einer musikalischen Finesse, die selten hinter dem Schlagzeug zu sehen ist. Eine Inspiration für Frauen auf der ganzen Welt in einer traditionell von Männern dominierten Branche. Wild und entschlossen ergießt sie sich über ihr Schlagzeug und kreiert Melodien durch rhythmische Komplexitäten, die normalerweise in anderen Teilen der Band angesiedelt sind. Es ist kein Drumcomputer, der den Takt hält, das ist perkussive Instrumentierung auf einem neuen Niveau. Das erregte auch die Aufmerksamkeit des legendären, im Januar verstorbenen Gitarristen Jeff Beck, der sie auf seine letzte Welttournee 2022 mitnahm. Im selben Jahr veröffentlichte Anika ihr 3. Album „Opuntia”. „Die Musik ist in den Monaten der Pandemie entstanden und spiegelt die Stimmung wider, die ich als Musiker durchgemacht habe.” Eher als Statement denn als Beschwerde gemeint. Und so passt die Idee perfekt zur Musik. Ihr Sound ist ein Schmelztiegel von Einflüssen, die von Jazz, Funk, Rock, Pop und allem dazwischen reichen. Ihre lebendige Persönlichkeit als Performerin ist ihr ins Gesicht geschrieben, während sie jede Gelegenheit auslotet, um hinter dem Drum-Riser eine neue Erzählung aufzubauen. Mit diesem im Rücken wurde sie kürzlich für den Deutschen Jazzpreis 2023 nominiert.
Ansgar Specht Philly Jazz Lounge. (Foto: privat)

The Philly Jazzlounge

Philadelphia ist nicht nur der Geburtsort der Vereinigten Staaten, ein Film mit Denzel Washington und Tom Hanks aus den 90er Jahren und der wichtigste Bestandteil in einem New York Cheesecake. Musikalisch ist „Philly“ die Heimat der Bop Legenden Jimmy Smith, John Coltrane und McCoy Tyner, der Soul Legenden Donny Hathaway und Grover Washington Jr., aber auch der Stars von heute, Questlove, Christian McBride, Justin Faulkner und so vielen mehr. Philly ist Jazz, Groove und Soul. Das Projekt “Philly Jazz Lounge” bringt diesen besonderen Sound nach Europa. Hier sind überaus erfahrene Musiker am Start. Lars Haake spielt aktuell mit James Genus, Bentio Gonzales, Lonnie Plaxico, Mark Whitfield jr. Dirk Schaadt an der Hammond, stilistisch extrem breit aufgestellt, spielt sich vom BeBop Hammond Trio über Jazzkantine, Average White Band bis zur TV Show mit Mirja Boes oder Carolin Kebekus, Drummer Matthias Gmelin, Absolvent der New School Manhattan wurde durch seine Arbeit mit Peter O’Mara, Joe Chambers und John Riley bekannt und ist einer der angesagten Drummer der deutschen Jazzszene. Ansgar Specht an der Gitarre, Grenzgänger zwischen Bebop, Lounge und Fusion, hat sich durch nahezu alle Jazzclubs in diesem Land und mit internationalen Solisten wie Tony Lakatos, Ingolf Burkhardt, Peter Ponzol, sowie auf der Int. Musikfeste Frankfurt, gespielt. Im Jazz Club hat er ein Heimspiel, hier leitet er die monatlich stattfindenden Jam Sessions. Das Programm interpretiert Kompositionen des Philadelphia Repertoires, von Hard Bop zu Hip Hop.
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