Senioren sorgen sich um ihre Sicherheit und ihr Zuhause | Schaumburger Wochenblatt

Senioren sorgen sich um ihre Sicherheit und ihr Zuhause

Teilgebäude der Seniorenwohnungen im ehemaligen Winckler-Bad. (Foto: gk)
Teilgebäude der Seniorenwohnungen im ehemaligen Winckler-Bad. (Foto: gk)
Teilgebäude der Seniorenwohnungen im ehemaligen Winckler-Bad. (Foto: gk)
Teilgebäude der Seniorenwohnungen im ehemaligen Winckler-Bad. (Foto: gk)
Teilgebäude der Seniorenwohnungen im ehemaligen Winckler-Bad. (Foto: gk)

Von einer Einsturzgefahr der Seniorenwohnungen an der Poststraße 3, im ehemaligen Winckler-Bad, war im Jahr 2023 die Rede (wir berichteten). Nach Auffassung des zuständigen Verwalters steht das Gebäude seit zwei Jahren unter bauordnungsrechtlicher Beobachtung. Die Bewohner dieser Seniorenwohnungen sorgen sich weiterhin um ihr Zuhause.

Die Bauaufsicht stellte vor zwei Jahren eine akute Gefährdung der Standsicherheit fest und ordnete Abstützungen im Kellerbereich, wöchentliche Tragfähigkeitskontrollen und Sperrungen an, bis eine behördliche Freigabe erfolgen könne. „Trotz dieser Auflagen hat sich die Lage verschärft: Feuchtigkeit im Keller, Korrosion an Stahlträgern, undichte Abwasserleitungen – und nun steht auch der Versicherungsschutz auf der Kippe“, so die Schilderung des Verwalters, der namentlich nicht genannt werden möchte, aber der Redaktion bekannt ist. „Die Gebäudeversicherung habe das Vertragsverhältnis im Oktober beendet; eine Wiederherstellung hängt von ausstehenden Zahlungen ab.“

Seit Monaten habe er Bauaufsicht, Ordnungsamt, Feuerwehr und den Bürgermeister mehrfach um Unterstützung gebeten. Er ersucht um Sicherungsmaßnahmen, um Zugang für technische Kontrollen und um eine Koordination der Rettungswege, nachdem Teile des unmittelbar angrenzenden Kurparks gesperrt wurden. Bis heute liege keine klare Entscheidung vor, kritisiert er. Ein Eilverfahren beim Verwaltungsgericht Hannover (Az. 12 B 9549/25) soll nun klären, ob die Bauaufsicht handeln muss.

Im Haus leben über zwanzig ältere Menschen, viele davon mit Pflegegrad oder eingeschränkter Mobilität. Pflegedienste betreten das Gebäude täglich, in einem Zustand, „den ein Ingenieurgutachten als bauphysikalisch kritisch beschreibt“, so der Verwalter erläuternd. Unter der Kurparkterrasse des Wohnbereichs gäbe es Kellerbereiche, „deren Tragfähigkeit nicht nachgewiesen ist; einzelne Wohnungen sind für die Feuerwehr nicht mehr anleiterbar“.

Die Bauaufsicht, das Ordnungsamt, die Feuerwehr und der Bürgermeister wurden erneut um Hilfe gebeten. „Nicht zur Klärung von Zuständigkeiten, sondern zum Schutz der Bewohner. Denn hier lebt eine Generation, die nicht mehr selbst fliehen kann, wenn etwas passiert“, stellt der Verwalter klar. Diese Seniorenresidenz sei seiner Meinung nach auch „ein Prüfstein dafür, wie schnell oder langsam Behörden handeln, wenn Gefahr im Verzug ist“.


Winfried Gburek
Winfried Gburek
Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt
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