Das Schaumburger Wochenblatt erreicht seit Wochen Meldungen besorgter Leserinnen und Leser. Immer wieder ist darin die Rede von nicht enden wollenden Staus, dröhnenden Lkw-Kolonnen auf Umleitungsstrecken, ungewöhnliche Lärmentwicklungen – und von der Sorge, dass im Ernstfall Rettungskräfte zu spät kommen könnten, da alle Strecken überlastet sind. Der Anlass: die Baustellensituation auf der A2 zwischen Bad Eilsen und Rehren. Was als notwendige Instandsetzung der Autobahnbrücken begann, entwickelt sich zunehmend zum Belastungstest – für Anwohner, Verkehrsteilnehmer und Einsatzkräfte gleichermaßen. Planmäßig werden die Baustellen noch bis in den Juli fortgeführt.
Seit Ende März kommt es in dem Abschnitt zu einer auffälligen Häufung von Unfällen. Immer wieder mussten die derzeit ohnehin schon auf zwei Fahrbahnen begrenzte Baustelle noch weiter gesperrt werden, Umleitungen eingerichtet und kilometerlange Rückstaus in Kauf genommen werden. Am 8. Mai brannte ein Lkw zwischen Bad Eilsen und Rehren komplett aus, zeitweise mussten beide Fahrtrichtungen gesperrt werden, die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an und die Aufräumarbeiten gestalteten sich schwierig. Die Folge: Stillstand auch auf allen Ausweichstrecken, manch einer stand fast 12 Stunden vor Ort im Stau.
Drei Tage zuvor, am 5. Mai, sorgte ein Fahrzeugbrand auf dem Standstreifen für sechs Kilometer Rückstau. Zeitgleich wurde eine ungesicherte Unfallstelle bei Bad Nenndorf gemeldet – mitten im morgendlichen Berufsverkehr. Und auch am 21. Mai kam es erneut zu einem größeren Unfall zwischen Rehren und Bad Eilsen Ost. Alle Fahrstreifen waren betroffen, der Verkehr staute sich bis zur Anschlussstelle Lauenau zurück. Und immer wieder: Einsatzfahrzeuge, die sich mühsam den Weg bahnen mussten.
Die Liste ließe sich fortsetzen: Bereits im April hatte ein schwerer Unfall mit mehreren Lkw bei Lauenau für bis zu zwölf Kilometer Stau gesorgt. Immer wieder berichten Autofahrer von riskanten Fahrmanövern, mangelnden Sicherheitsabständen und schlechter Übersicht in den verengten Baustellenbereichen. Gerade für Lkw-Fahrer bedeutet das höchste Konzentration – und oft Stress pur.
Auch Polizei und Rettungsdienste schlagen leise Alarm. Immer wieder müssen sie auf der Standspur arbeiten, teils bei laufendem Verkehr. Unfallaufnahmen auf dem rechten oder mittleren Fahrstreifen verzögern den Verkehrsfluss zusätzlich und erhöhen das Risiko für Folgeunfälle. Die Häufung von Unfällen, Staus und stockendem Verkehr deutet darauf hin, dass die aktuelle Baustellensituation ein maßgeblicher Faktor für die Zunahme von Unfällen und deren Schwere ist.