Rainer Kopatz von der Stiftungsfamilie Bahnsozialwerk und Eisenbahnwaisenhort hob hervor, dass die „Lemme-Chöre“ stets musikalisch besonderes geleistet hätten. Er überreichte Hansjürgen Lemme eine Ehrenurkunde für dessen großes Engagement. Damit strich Kopatz das intensive Wirken Lemmes heraus, der neben dem Eisenbahnchor auch den Gemischten Chor Waltringhausen über lange Jahre leitete. Der scheidende Dirigent begründete in einer Ansprache seinen Rücktritt vom Amt in beiden Chören, verwies dabei auf sein Alter von 86 Jahren. Zudem sei eine Nachfolgeregelung mit Daniel Zebrowski eingeleitet, der ihn zuletzt als Pianist unterstützt hatte. Hinzu komme, dass die Zahl der aktiven Sänger zuletzt merklich abgenommen habe, größere Projekte seien auch mit den beiden Chören in der Folge kaum noch möglich. Er werde im Gemischten Chor Waltringhausen ebenfalls das Amt des Dirigenten niederlegen. Aus diesem seien zuletzt keine Signale gekommen, inwiefern und in welchem Umfang der Singbetrieb aufrecht erhalten werde. Er dankte allen Aktiven des Eisenbahnchores, die so lange dabeigeblieben seien. Insgesamt blicke er auf insgesamt 60 Jahre Tätigkeit als Chorleiter zurück, so Lemme. Gestartet als Leiter eines Studentenchores in Freiburg über zwei Jahre hätten sich 58 Jahre als Leiter des Gemischten Chores Waltringhausen, 44 Jahren im Eisenbahnchor Hauste und 20 Jahre bei der Liedertafel Rodenberg angeschlossen. Gern erinnere er sich an die zahlreichen erfolgreichen Aktivitäten der vergangenen Jahrzehnte. An Auftritte, auf welche die Chöre stolz sein könnten wie zum bespiel die beliebten Frühjahrs- und Weihnachtskonzerte, das Singspiel „Waldmüllers Margret“ in Rodenberg, den Auftritt im Kuppelsaal beim Tag der Europäer sowie die Aufführung der Krönungsmesse im 200-sten Todesjahrs Mozarts 1991. Die Vorsitzende des Eisenbahnchores Petra Bethusy hob das große Engagement Lemmes hervor, das Vorstandsteam hatte eine Reihe von Erinnerungen und Präsenten vorbereitet. Sie selbst werde ihr Amt aus beruflichen Gründen in den nächsten Monaten ruhen lassen müssen. Dankenswerterweise werde der stellvertretende Vorsitzende Eike Loos ihre Aufgaben in vollem Umfang übernehmen. Eine große Freude sei es gewesen, nach der Corona-Pause wieder in die Singabende starten zu können. Die ersten Auftritte hätten denn begeisternd auf die Sänger, geradezu „beflügelnd“ gewirkt. Sie erinnerte daran, dass der Eisenbahnchor sich einmal mehr sozial engagiert habe mit einer Spende über 1.000 Euro an die Tafel. Bürgermeister Sigmar Sandmann hob in seinem Grußwort die Bedeutung des Chores für die Gemeinde Haste hervor. Diesem sei es bei seinen Auftritten stets gelungen, die jeweiligen Veranstaltungen stimmungsvoll musikalisch zu gestalten. Er dankte Lemme, der seine Chöre zu „hervorragenden Klangkörpern“ entwickelt habe. Ebenso dem Vorstandsteam, dass es mit Daniel Zebrowski eine Nachfolgeregelung eingeleitet habe. Der Chor habe eine hohe Bedeutung für das Gemeindeleben gewonnen, auf die er auch in Zukunft nicht verzichten wolle, so Sandmann. Lisa Baule und Jutta Springinsgut (in Abwesenheit) wurden für die 60-jährige Mitgliedschaft geehrt, Elfriede Gresel für die 50-jährige. Der Chor wird nach der Sommerpause am 23. August um 20 Uhr wieder den Singbetrieb aufnehmen. Foto: bb