Eben weil Probleme am geplanten Standort in Nachbarschaft des bestehenden Gerätehauses in Obernwöhren bestehen, trieb die Verwaltung parallel die Planung an einer anderen Stelle voran. Hier geht es um ein Grundstück neben der Grundschule in Obernwöhren. Auch hier ergebe sich wiederum ein Hindernis, wie Marcel Nelessen vom Fachbereich Bürgerdienste der Verwaltung in der Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Ordnungswesen und Feuerwehr erklärte. Seit 2023 werde dieses Grundstück von der Naturschutzbehörde neu als Biotop eingeordnet, dieser Status habe zuvor nicht bestanden. Eigentlich mache das Areal den Eindruck einer einfachen Mähwiese, so Nelessen, gelte nun aber als ökologisch wertvolles Grünland. Möglicherweise könne es gelingen, über eine Ausgleichsmaßnahme andernorts die Erlaubnis für eine Bebauung zu bekommen. Gleichzeitig stünden die Kaufverhandlungen für das Grundstück kurz vor dem Abschluss.
Das Verwaltungsteam hatte die Suche nach einem Alternativstandort gestartet, weil auch am bisher beplanten Grundstück Hindernisse auftaten. Probleme bereitet hier vor allem die Zu- und Abfahrt, für die weit strengere Vorschriften bestehen als früher. Unfälle zwischen bereits ausrückenden Einsatzfahrzeugen und in ihren Privatautos zum Feuerwehrhaus eilenden Brandschützern sollen verhindert werden. Deshalb sollen Ein- und Ausfahrt möglichst weitgehend getrennt werden. Die Verkehrssituation im am zuerst ins Auge gefassten Standort gegenüber dem bestehenden Obernwöhrener Feuerwerhaus machten dieses schwierig. Die Anbindung an die Landesstraße L447 „Am Bückeberg“ gestaltete sich schwierig, auch weil ein angestrebter Grundstückskauf nicht gelang. Es folgten Planungsänderungen, die wiederum ein neues Lärmschutzgutachten nötig machten. Aus der Befürchtung heraus, dass dessen Auflagen möglicherweise zu neuen Kosten und Verzögerungen führen könnten, nahm die Verwaltung parallel die Planungen am Alternativstandort neben der Grundschule in Angriff.
Auf Nachfrage aus dem Ausschuss erklärte Nelessen, dass die parallele Planung natürlich Kapazitäten binde. Allerdings habe die Schaffung des Feuerwehrhauses für die sich zur Feuerwehr Bergkette zusammenschließenden Wehren Reinsen, Obernwöhren und Krebshagen/Hörkamp-Langenbruch höchste Priorität.
Markus Schade von der SPD-Stadthagen und Feuerwehrangehöriger der Wehr in Enzen bezeichnete den Projektprozess als „mehr als verwirrend“. Bei der Reinser Wehr stehe der Mannschaftstransportwagen wegen des nicht mehr ausreichenden Gerätehauses schon seit acht Jahren unter einem Behelfszelt. Es sei für die Kameraden der fusionierenden Wehren sehr wichtig, „dass es losgeht“. Bald kämen die Fahrzeuge für die entstehende Wehr, ob diese dann wieder in einer Art Notlösung untergebracht werden sollten, fragte Schade. Der Ausschussvorsitzende Andreas Ahnefeld (CDU) unterstrich, dass die Sachlage „uns nicht zufrieden stimmen kann“.
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