2025 feiert die Bildergeschichte, die Wilhelm Busch weltweiten Ruhm einbrachte, ihr 160. Jubiläum. Zu diesem Anlass wird eine Sonderausstellung im Wilhelm-Busch-Geburtshaus der Frage nachgehen, was die Faszination dieser Geschichte ausmacht. Eine Geschichte, die sich bis heute beinahe ungebrochener Beliebtheit erfreut und in zahlreiche Sprachen übersetzt wird.
Aber auch Nachahmungen und Plagiate überfluten bereits kurz nach der Veröffentlichung von Max und Moritz den Markt, so zum Beispiel in satirischen Tageszeitungen wie „Der Floh“. Bereits 1894 sind sie so zahlreich, dass der Verlag Braun und Schneider einen Sammelband mit dem Titel „O diese Kinder! Lustige Bubenstreiche mit 46 Geschichten“ herausgibt. Neben den ‚Buben‘ gibt es aber auch bald schon weibliche Varianten. In den nächsten 160 Jahren folgen Adaptionen in sämtlichen Medien, ob als Singspiel, (Puppentrick-)Film oder Hörspiel – eine eigene Gattung entsteht: Die Moritziade.
Die Ausstellung befasst sich deshalb einerseits mit den Einflüssen, die auf Wilhelm Busch wirken, wobei ein Blick in seine Geschichten vor Max und Moritz aufzeigen wird, wie er sich langsam an sein großes Werk herantastet.
Ein weiterer Fokus wird auf der politischen Vereinnahmung und Umdeutung der Geschichte liegen. So werden Max und Moritz immer wieder ideologisch zweckentfremdet, etwa als Karl Marx oder als Weltkriegspropaganda.
Die Ausstellung wird gefördert von der Wilhelm Busch Stiftung Wiedensahl. Die Inhalte werden von zum größten Teil Dr. Julian Auringer erarbeitet, einem ausgewiesenen Experten für Bilderbogen und Comics.
Zur Eröffnung am 7. September um 14 Uhr ist der Eintritt frei. Museumsleiter Tobias Deterding führt in die Ausstellung ein.
Dr. Julian Auringer hält einen kurzen Vortrag zu den Einflüssen und zur Wirkungsgeschichte von Max und Moritz. Um die Besucherzahl einzuschätzen, wird um Anmeldung gebeten.
Die Ausstellung wird bis Mitte kommenden Jahres im Wilhelm Busch Geburtshaus und in Museum im Alten Pfarrhaus zu sehen sein. Die Öffnungszeiten sind von März bis Oktober mittwochs bis sonntags von 11 bis 17 Uhr, im November und Dezember mittwochs bis sonntags von 12 bis 16 Uhr, im Januar und Februar nur samstags und sonntags von 12 bis 16 Uhr, sowie und nach Vereinbarung.
Der reguläre Museumseintritt beträgt 6 Euro, Jugendliche (10-18 Jahre) zahlen 2 Euro.
Veranstaltungsort: Wilhelm Busch Geburtshaus, Hauptstraße 68a, 31719 Wiedensahl.
Foto: privat