Rund 800 Teilnehmer sind zu einem „Bunten Spaziergang“ entlang der Bergkette zusammengekommen, Anlass der Kundgebung war eine geplante Veranstaltung der AFD in diesem Gebiet. Ziel sei es, mit der Kundgebung ein Zeichen für „Demokratie, Menschenwürde und Nächstenliebe“ zu setzen, wie die Veranstalter des Bündnisses „Die Bergkette ist bunt“ und des „Stadthäger Bündnisses für Demokratie, Zusammenhalt und Vielfalt“ formulierten.
„Wir stehen ein für alle, die abgewertet werden, weil sie anders aussehen, weil sie anders glauben“, erklärte Landesbischof Dr. Oliver Schuegraf während der Andacht in der Rogate-Kirche in Wendthagen. Die Kirchengemeinde Wendthagen hatte zu der Andacht mit Pastor Dirk Bangert und dem Landesbischof im Vorfeld der Kundgebung geladen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, viele Teilnehmer warteten zudem auf dem umliegenden Gelände. Schuegraf erklärte, dass im christlichen Glauben der Grundsatz zentral sei, dass der Mensch ein Ebenbild Gottes sei. Dies gelte für jeden Menschen. So stünden die Kirchen auch für die Werte, die das Fundament des Grundgesetzes bilden würden. „Wo die Menschwürde bestritten wird, müssen wir Einspruch erheben“, betonte der Landesbischof. Demokratie lebe von Austausch und Diskussion. Oft werde die Auseinandersetzung heute jedoch polemisch geführt, Demagogen würden ihre Parolen verbreiten. Hier sei es wichtig, die Räume des Dialogs nicht aufzugeben. Diese dürften nicht den „Lauten“, den „Spaltern“ überlassen werden. Es gelte, sich zu Wort zu melden und sich in die Diskussionen mit „Ehrlichkeit und Liebe zur Wahrheit“ einzubringen.
Nach dem Ende der Andacht begann der „bunte Spaziergang“ durch Wendthagen. Diesem schlossen sich auch viele Teilnehmer von außerhalb der Ortsteile an der Bergkette an. Nicht nur aus der Stadthäger Kernstadt, sondern auch aus den umliegenden Samtgemeinden und darüber hinaus kamen Menschen zu der Kundgebung. Worte wie „Für ein buntes Miteinander“ waren auf mitgebrachten Plakaten zu lesen. Neben diesen und Regenbogen-Fahnen waren im Zug auch viele Schirme zu sehen. Es regnete stark während der Kundgebung. Schätzungsweise 800 Teilnehmer waren insgesamt unterwegs. Bewusst hatten die Veranstalter sich dafür entschieden, auf längere Reden zu verzichten. Stattdessen erhielten die Teilnehmer bei Stopps die Gelegenheit zum Austausch.
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