Das Planungsbüro Petersen aus Hannover hatte vorbereitende Untersuchungen durchgeführt und schon viele Hinweise aus der Einwohnerschaft eingeholt. Jörg Döpke vom Bauamt dankte besonders der Landwirtschafts- und der Handwerkskammer für ihre Unterstützung und der evangelischen Kirchengemeinde für die Bereitschaft zum Mitwirken an einer Neugestaltung.
„Ein Ort muss Probleme haben, auch funktionelle, die sich in einer überschaubaren Zeit lösen lassen,” stellte Petersen an den Anfang, dann könne er unter die Förderung fallen. Beim flüchtigen Hinsehen habe er in Lauenau wenig Sanierungsbedarf entdeckt, dann aber doch viele Elemente für eine hinreichende Begründung gesehen. Kernstück seiner Vorlage sei das alte Casala-Gelände („keine Brache, sondern eine Industrieanlage mit großen Entwicklungsmöglichkeiten”). Im Ort, so erläuterte er seine Bilder, gebe es Gebäudemängel (bis zum Verlust der Funktionalität), architektonische Brüche (Frage von Zeitauffassungen) und Probleme mit den Verkehrsströmen (zu stark auf eine Stelle konzentriert). Bereiche ließen sich ordnen, bessere Lösungen z. B. bei Straßen und Fahrbahnen erzielen. Eine Liste zeigte Handlungsbedarf an 82 Punkten in der gesamten Gemeinde, aus denen nun Schwerpunkte zu ermitteln sind. „Die Bereitschaft der Bürger ist da!” Eine Notwendigkeit stellte Petersen schon heraus: Um die alten und die neuen Flächen der Ortsmitte zu verbinden, braucht die Marktstraßen-Achse eine Verlängerung nach Osten. Ein anderes Beispiel: Lauenau hat genügend Parkplätze, doch es fehlt ein Konzept (welcher Auswärtige kennt sie überhaupt?).
Der Planer machte begreiflich, was eine Sanierung sein will. Auf jeden Fall weit mehr als „so könnte es sich mal entwickeln”, auch mehr als eine Bauleitplanung. Stattdessen ein Instrumentarium, mit dem man die erkannten Schwächen gleich energisch angeht. „Das reicht gelegentlich bis zum Abriss des Eigenen oder des Fremden,” betonte Petersen.
Er zeigte das vorläufige Sanierungsgebiet (Inner-Lauenau) und bezifferte das Volumen auf 7,5 Millionen Euro. Faustregel: 1 Euro eigene Investition erbringt 2 Euro Zuschuss von Bund und Land. Danach müsste der Flecken zehn Jahre lang jährlich 250.000 Euro für die Sanierung aufbringen.
„Kann er das?” wurde in der Diskussion gefragt. Jörg Döpke meinte, eine Zahl müsse schließlich vorgegeben werden, sie dokumentiere einen Bedarf und eine Chance, Fördermittel zu bekommen.
Allein könne Lauenau die Sanierung nie schultern. Uwe Heilmann sah es aus Erfahrung so: „Wenn wir Mittel bekommen, werden wir auch immer die Gegenfinanzierung hinkriegen!” Klar wurde, dass die Zuschüsse jedes Jahr neu freigegeben werden, also nicht in zehn gleichmäßigen Raten eintreffen. Im Falle Rodenberg gab es sogar 12 Jahre Pause wegen der Wiedervereinigung.
Wie wurden die 7,5 Millionen ermittelt? Der Planer: „Vergleiche mit anderen Orten und Einschätzung der hiesigen Probleme.” Nach privaten Maßnahmen wurde gefragt. Antwort: Gestaltung und funktionelle Umgestaltung werden unterstützt, jede Maßnahme ist Teil der Gesamtsanierung. - Und wie geht es nun überhaupt weiter? „Zunächst einmal wollen wir uns gute Beispiele ansehen,” sagte Petersen.
Jörg Döpke hoffte, vielleicht könne Lauenau schon 2008 im Städteprogramm berücksichtigt werden, „denn wir haben ja schon einiges angeschoben!” Der Ausschussvorsitzende Uwe Budde sagte: „Wir können nur profitieren! Darum werbe ich für den Beschluss.” Er fiel einstimmig: Die vorbereitenden Maßnahmen sollen weitergehen. Foto: wm