Ob Chorklang oder solistische Improvisation, schnell war klar, dass Profis am Werk waren. Und doch gab es auf der Bühne mehr als ein herunter gesungenes Konzertprogramm. Kleine Fehler vergaben sich Sänger wie Dirigentin und Musiker mit einem Lächeln sofort. So wurden die Profis schnell sympathisch.
Den Kontakt zum Publikum suchten die Akteure bewusst. Das Licht im Zuschauerraum war gedimmt, so dass die Sänger um Dirigentin Wendy Rose nicht in ein schwarzes Loch blickten. Sie verstanden sich nicht als Stars auf der Bühne, sondern als Chor, der gemeinsam mit der Gemeinde einen etwas anderen Gottesdienst feierte.
Der musikalische Leiter Ayo Oyerinde verließ zwischendurch seinen „Arbeitsplatz” und mischte sich mit einem Mikrofon unter die Zuschauer. Die bekannten Stücke „Amen” und „This little Light of mine” wurden gemeinsam arrangiert. Einige, die als Zuhörer gekommen waren, kamen während dessen in den Genuss eines solistischen Kurzeinsatzes. Jeder umjubelt vom Obernkirchner Publikum. Besonders mutig zeigte sich nach der Pause eine Zuschauerin. Stephanie sang eine Strophe aus „Swing low, sweet Chariot”. Die Aufregung war bereits nach wenigen Takten kaum noch zu hören. Dafür zeigte die spontane Solistin, was den „Gospel” ausmacht: aus vollem Herzen zu singen und Gott damit zu loben. Die Niedersächsische Sparkassenstiftung hat mit dem London Community Gospel wohl das Herzstück ihres Programms „Zwischen Himmel und Erde” verpflichtet. Zudem bleibt zu hoffen, dass das Kulturfenster Obernkirchen immer wieder ehrenamtliche Helfer findet, die solch große Veranstaltungen mit begleiten. Foto: ih