Daher fand der zweite landesweite Workshop der Quartiersinitiative (Qin) in Stadthagen unter dem Thema „Kommunikationskonzepte” statt. Die rund 45 Teilnehmer aus 18 Qin-Kommunen nutzten die Gelegenheit, sich auszutauschen.
In den Vorträgen zeigten Christian Kuthe vom Referat Städtebau und Bauleitplanung und Jens Imorde, Projekt und Kulturberatung, die verschiedenen Akteure im städtischen Leben auf. Nicht nur die öffentliche Hand, sondern auch die Immobilienbesitzer müssen neben den Händlern und nicht zuletzt den Bewohnern die richtige Ansprache erfahren.
Winterberg ist ein positives Beispiel einer gezielten Kommunikation. Die 16 Dörfer im Sauerland hatten sich nicht viel zu sagen, obwohl sie eine Kommune sind. Da das Sauerland ein Touristenmagnet ist, hat Winterberg bei 20000 Einwohnern rund eine Millionen Übernachtungen. Um in Zukunft touristisch voranzukommen, mussten die Winterberger miteinander reden. Über eine gezielte Kommunikation gelang es.
Bei einem Rundgang zeigte Bauamtsleiter Manfred Fellmann den Teilnehmer die Gastgeberstadt. Z Fuß liefen sie über das Kopfsteinpflaster, an Fachwerkhäusern mit Utluchten, klassizistischen Fassaden und Neubauten vorbei. Die Nordstadt ist seit einem Jahr im Fokus der Öffentlichkeit.
Über die Quartiersinitiative sind Händler, Eigentümer und die öffentliche Hand mittlerweile kurz vor der Gründung eines Vereins. Diese Struktur ist notwendig, um die Finanzierung abwickeln zu können.
Das Land Niedersachsen sowie die Stadt Stadthagen übernehmen jeweils 40 Prozent der Kosten, die Kaufleute, Besitzer und Qin-Interessierten beteiligen sich mit 20 Prozent.
Von der Niedernstraße über den Hundemarkt, Echternstraße und die Krumme Straße zurück auf die Niedernstraße umrundeten die Teilnehmer das Quartier „Nordstadt”. Besonders auffällig sei hier der Mix der Baustile, so Jens Imorde. Häuser aus mehreren Jahrhunderten reihten sich aneinander. Nur wenige Menschen verlaufen sich derzeit noch in die Nordstadt. Das soll sich am Ende des Projektes ändern. Nicht zuletzt durch ein neues Flächenmanagement, das Wirtschaftsförderer Lars Masurek betreut (mehr dazu nebenstehend).
Dabei ist zu Anfang ebenfalls eine geschickte Kommunikation gefragt. Herauszufinden, wie die Menschen im Quartier Nordstadt leben und arbeiten, was sie sich wünschen und was bereits für gut befunden wird, ist das Ziel. Und eben auch, wie die Stimmung bei Bürgermeistern oder Einzelhändlern ist. Foto: ih