96-Chef Martin Kind zeigte angesichts des beobachteten Stimmungswandels Gelassenheit. So wird Trainer Mirko Slomka trotz der erneuten Erfolgslosigkeit auch am Sonnabend „beim Endspiel” in Freiburg auf der Bank sitzen. Unmissverständlich ließ der Chef aber klar durchblicken, dass beim Sportclub im Anforderungsprofil drei Punkte stehen.
Profil zeigten endlich auch die 96-Spieler. Sie gingen keinen Zweikampf aus dem Weg. Noch mehr erfreute allerdings der Offensivdrang die Fans. Es blieb nicht nur bei ein oder zwei Ballstationen. Das Leder rotierte gut in den eigenen Reihen. Lange verlorene Spielkultur fing an zu reifen. Nur die Belohnung ließen die Spieler liegen. Der Ball fand nicht den Weg ins Tor. Elson und Sergio Pinto versuchten es mit Fernschüssen, die nur knapp vorbeistrichen. Bemerkenswert auch das schnelle Umschalten von der Defensive auf offensive Aktionen.
Slomka forderte dies massiv direkt an der Seitenlinie ein. Im zweiten Abschnitt minimiert sich zwar das Tempo in den Aktionen der Roten, allerdings ohne Verlust der spielerischen Überlegenheit. Die vielgerühmte Wolfsburger Offensive war bei den 96-Verteidigern in besten Händen.
Ein gutes Spiel absolvierte Marco Schmiedebach, der überraschend ins Team gerutscht war. „Ein intelligenter Spieler mit guter Schnelligkeit”, lobte Slomka den frechen und mutigen Auftritt.
Slomka ärgerte sich nach der Partie über das mangelnde Erfolgserlebnis. „Wir hätten in Führung gehen müssen”. Gästecoach Lorenz-Günther Köstner beschönigte nichts: „Wir hatten das nötige Quentchen Glück beim 0:1”. Misimovic war dabei im Strafraum der Ball nach einem Grafite-Kopfball vor die Füße gefallen.
Köstner weiter: „Wir haben Glück gehabt, dass das 1:1 nicht gefallen ist.” Ganz dicke Chancen hatten dazu in der Endphase Mike Hanke und vor allen Dingen Arnold Bruggink auf dem Fuß.
Sie patzten und so blieb nur die Hoffnung und der wärmende Applaus der wieder einigermaßen versöhnten Fans. Foto: bb