So baten niedersächsische Behörden um schnelle Hilfe, als es darum ging, 124 Exemplare einer seltenen und geschützten Riesenschlangenart unterzubringen. Bei einer Zollkontrolle im Landkreis Bentheim an der niederländischen Grenze waren die in vier Kisten versteckten Grünen Baumpythons in einem belgischen Pkw entdeckt worden. Da der Besitzer die nach dem Artenschutzrecht erforderlichen Papiere nicht vorweisen konnte, sondern lediglich gefälschte Kaufbelege aus Italien vorlegte, wurden die Tiere sofort beschlagnahmt.
„Bei den Schlangen handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um illegale Wildfänge”, berichtet Stationsleiter Dr. Florian Brandes. Die Tiere seien in einem sehr schlechten Zustand, sie leiden unter extremer Dehydrierung und starkem Parasitenbefall. Bis zur Aufnahme in der Wildtierstation seien bereits etwa einhundert Tiere verstorben. Brandes kritisiert die skrupellose Vorgehensweise im illegalen Tierhandel: „Beim Transport der Tiere werden ganz bewusst hohe Verluste in Kauf genommen. Selbst wenn nur wenige Tiere überleben, ist noch ein Gewinn zu machen.”
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