Schon zu Zeiten des ehemaligen SPD-Innenministers Heiner Bartling hat es bereits ein Konzept mit acht bis zehn Modellregionen in Niedersachsen gegeben, vor dessen Umsetzung der politische Gegner damals aber noch zurückschreckte. Die derzeitige CDU/FDP-Landesregierung hingegen setzt auf kommunale Prozesse, freiwillige Zusammenarbeit, Anpassungen und Veränderungen. Und Drewes weiß sehr genau: Große Verwaltungen erfordern zusätzliche Führungsebenen, langwierige Abstimmungsprozesse und Verwaltungsabläufe. Dies sorgt für Unpersönlichkeit und Distanz zu den Bürgern vor Ort.
„In einer großen Region verliert Schaumburg viel”, so Drewes, und die Spielräume für kommunalpolitische Arbeit seien dann eher kleiner als größer. Natürlich werde die Diskussion auch angefacht durch die demografische Entwicklung, die Geldknappheit der Kommunen und nicht zuletzt dadurch, dass Schaumburg jetzt schon die 100-Millionen-Euro-Schuldengrenze erreicht habe. Und dort folgt von Drewes stehendes Fußes auch gleich ein weiteres „Nein” zur Bewertung des SPD-Gegenkandidaten „alles in Schaumburg sei gut und könne so bleiben.”
Sand in die Augen streuen und Schönmalerei stößt bei Drewes auf wenig Gegenliebe. „Wenn wir in Schaumburg selbstständig bleiben wollen, dann müssen wir selbst unsere Ausgaben, unsere Verwaltungsstrukturen und Investitionen überprüfen.” Erste Priorität habe für ihn Bürgernähe, Effektivität und wirkungsvolle Koordination für den gesamten Landkreis. Eine verwaltungstechnische Neuausrichtung, kleinere Verwaltungseinheiten, interkommunale Zusammenarbeit, Veränderungen und regionale Konzepte seien für ihn ein Muss. Das wäre bürgernah vor Ort und dennoch personal- und sachkostenreduziert. „Handlungswillen und Mut sind nun gefordert”, bekräftigt Drewes, „damit Schaumburg langfristig erhalten bleibt, darf es ein ‚weiter so’ nicht geben.”