Bei einer Gegenstimme hat sich der Bauausschuss in seiner jüngsten Zusammenkunft dafür ausgesprochen, das Haus nach dem Erwerb abzureißen. Für die Alternative, das Haus aufwändig zu sanieren und dann einer neuen Nutzung zuzuführen, konnte sich die Mehrheit des Gremiums nicht erwärmen. Ausschlaggebend dafür waren in der Hauptsache die Kosten für eine solche Sanierung, die Döpke mit mindestens 150 000 Euro bezifferte. Der Ausschussvorsitzende Hans-Dieter Brand zeigt sich überzeugt davon, dass bei einer Nutzung durch Senioren oder Jugendliche aufgrund von Verordnungen ein noch höherer Kostenaufwand notwendig wäre.
Was denn tatsächlich förderwürdig sei und welche Kosten am Ende nach Kauf, Abbruch und Neugestaltung - in welcher Form auch immer - auf die Stadt zukommen würden, interessierte natürlich vorrangig. Die Kosten für den Abriss werden sich nach Döpkes Schätzungen auf 30 000 Euro belaufen. Dafür und für die Sanierung könnten zwei Drittel von Land und Bund getragen werden. Entscheidend für eine mögliche finanzielle Unterstützung ist nach seinen Worten die Frage, ob die spätere Nutzung als „Förderwürdig” angesehen werde. Nicht zuschussfähig sind in jedem Fall die Kosten für den Grunderwerb in Höhe von rund 70 000 Euro.
Bei der Entscheidung, was mit der freien Fläche von rund 230 Quadratmetern am Ende geschehen soll, dürfe sich die Politik nicht allein von der Förderfähigkeit leiten lassen. „Das ist der falsche Ansatz”, fand Uwe Märtens, der für die SPD als beratendes Mitglied im Ausschuss sitzt. Stadtdirektor Uwe Heilmann forderte zum Handeln auf. Zum einen, um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen. Zum zweiten auch, um den Bereich um das ehemalige Backhaus neu zu ordnen. Der Besitzer habe vor, das Wohn- und Geschäftshaus im vorderen Bereich an der Langen Straße zu sanieren. Der Teil, in dem vor Jahren eine Backstube war, steht zur Disposition.
Wilhelm Hartmann (SPD) wertete die unter Umständen dadurch entstehenden neuen Parkplätze an der Amtsstraße als „noch zu wenig” und erklärte diese Feststellung mit der wagen Andeutung „da sind doch noch weitere Projekte in der Stadt angedacht, dafür brauchen wir vielleicht sogar noch ein Parkhaus”. Weitere Details dazu gab es nicht. Und Heilmann machte die Ausschussmitglieder mit der Bemerkung „Die Uhr tickt” nochmals auf die Dringlichkeit der Entscheidung aufmerksam, nicht ohne mit leichter Ironie den Diskussionsbedarf in der Runde mit dem Satz „Das scheint sich ja hier um ein Jahrhundertprojekt zu handeln” zu bewerten.
Am Ende konnten sich die Befürworter des Erwerbs von Grundstück und Gebäude durchsetzen. Lediglich Aktiven Demokraten stimmten dagegen. Jetzt muss das Verfahren zügig weiter vorangetrieben werden, damit die Stadt tatsächlich noch in den Genuss von Fördergeldern kommt.