So wurde fast drei Stunden über Themen diskutiert, die in die Planungshoheit der Stadt Obernkirchen fallen.
Im Mittelpunkt des Treffens sollte eigentlich die „Verkehrsanbindung zum Klinikum” stehen; denn der Gemeinderat Ahnsen und der Samtgemeinderat Eilsen müssen ausschließlich der Verkehrsplanung zustimmen oder sie ablehnen.
Claus Eppmann erinnerte einleitend daran, dass immer weniger Beitragszahler immer mehr Patienten finanzieren müssen und die Krankenhäuser mit weniger Geld ausgestattet werden.
So hätten es kleine Krankenhäuser wie auch Stadthagen und Rinteln, für die der Landkreis jährlich ein Defizit von rund 6 Millionen Euro auszugleichen habe, immer schwerer, sich über Wasser zu halten.
Mit dem Sozialministerium in Hannover sei verabredet, „ein Krankenhaus in einem Gebäude mit 437 Betten zu bauen”, das zudem eine höhere Versorgungsqualität aufweisen wird, zum Beispiel mit einer neuen Fachabteilung Neurologie für Schlaganfallpatienten.
Die Nähe zu Bad Eilsen hält Eppmann für wichtig wegen der engen Zusammenarbeit der Ärzte mit den bestehenden Reha-Einrichtungen, eine Aussage, die von den Gegnern mit Gelächter quittiert wurde. „Es ist schwer, sich gegen einfach aufgestellte Behauptungen zu wehren”, reagierte Eppmann.
Als Zuhörer wissen wollten, warum nicht im Gewerbegebiet gebaut wird und ob man an den Nebel an der Aue gedacht hat, stellte von Luckwald süffisant fest, „dass es kein Gutachten zu Nebeltagen im Auetal gibt”. Bei geschätzten 100-120 Flugbewegungen würde eventuell ein Flug („das ist die Ausnahme”) wegen Nebels ausfallen.
„Es ist mir gesagt worden, dass die Bundeswehr sechs alternative Standorte abgelehnt hat - das ist die Unwahrheit”, sagte Jürgen Schmökel, Fraktionsvorsitzender SPD im Gemeinderat Ahnsen.
Für die betreffende Fläche „F” sei viel zu früh das Jawort gegeben worden, ohne vorher mit der Wehrbereichsverwaltung zu sprechen und zu prüfen, ob es andere Standorte gibt. „Es hat entsprechende Gespräche mit der Bundeswehr gegeben”, reagierte
Eppmann verärgert und machte deutlich, dass man sich die Fläche nicht willkürlich ausgesucht habe.
„Wir verbauen nicht 140 Millionen Euro aus Landesmitteln und eigenen Geldern, ohne nach objektiven und gerichtsfesten Fakten zu handeln”. Fritz Klebe, Baudirektor des Landkreises, stellte fest, „dass wir der Bundeswehr glauben, Sie nicht” und bot der Bürgerinitiative ein gemeinsames Gespräch mit Landkreis und Bundeswehr an.
Unstrittig ist eine Zunahme des Verkehrs.
Die Planer gehen von etwa 3.500 Fahrzeugen zusätzlich aus. Während bei einer zweiseitigen Erschließung für Ahnsen „kaum eine Mehrbelastung” erwartet wird, von Kritikern heftig bestritten, rechnet man für Bad Eilsen mit einer zusätzlichen Belastung von etwa 10 bis 20 Prozent.
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