Mit dem 54-jährigen Andreas Günther bewirbt sich ein Kandidat für den Posten des Samtgemeindebürgermeisters, der das Handwerk des Verwaltungsfachmanns von der Pike auf gelernt hat. Das „Lindhorster Urgewächs”, Günther über Günther, ist in Lindhorst aufgewachsen, ist aber seit 23 Jahren in Heuerßen ansässig, für ihn „genauso Heimat wie Lindhorst.” Sein Start in den Beruf begann mit einer Verwaltungslehre bei der Gemeinde Lindhorst, die Ausbildung zum gehobenen Dienst schloss sich an. Heute ist Günther als Amtmann bei der Samtgemeinde Lindhorst tätig. In seiner Freizeit spielt er noch immer Fußball beim TuS Jahn und ist in verschiedenen Vereinen ehrenamtlich engagiert.
Vor seinen Zuhörern in der Versammlung des Samtgemeindeverbandes wies Günther darauf hin, dass er bisher in allen Bereichen der Samtgemeinde tätig war und auf diese Weise umfangreiche Erfahrungen sammeln konnte. Er halte es für wichtig, dass der Bewerber für das Amt des Bürgermeisters wisse, „wie die Uhren in der Samtgemeinde ticken,” so der SPD-Kandidat, und weiter: „Man sollte die Menschen kennen, die hier leben.”
Günther hat nach eigenen Angaben zahlreiche Aufgabenfelder verwaltungstechnisch beackert. Dazu gehören unter anderem die Ausweisung von Baugebieten, Beschaffungsmaßnahmen für die Feuerwehr, die Abwicklung der Baumaßnahmen rund um das Dorfgemeinschaftszentrum Hof Gümmer und die Bauleitplanung für den Gümmerschen Hof. Wahlversprechen wolle er keine machen, verkündigte der SPD-Politiker. Er wolle aber seine Vorstellungen und Ziele kommunalpolitischer Arbeit in den kommenden Monaten klar fixieren und formulieren. Die Delegierten aus den vier SPD-Ortsvereinen unterstützten die Bewerbung Günthers einmütig. Alle anwesenden 29 stimmberechtigten Delegierten sprachen sich für Andreas Günther aus, der vorher eine gewisse Nervosität freimütig eingeräumt hatte. Der Gewählte dankte für das in ihn gesetzte Vertrauen. Heinz-Dieter Lauenstein (Lindhorst) wies darauf hin, dass Günther bereits im Vorfeld in allen vier Ortsvereinen für eine Kandidatur vorgeschlagen worden sei. Der Gegenkandidat bei der Wahl im September, der mit Unterstützung der CDU antrete, sollte „nicht auf die leichte Schulter genommen werden,” so Lauenstein.
Bei der Wahl zum Samtgemeinderat geht die SPD mit 21 Kandidaten ins Rennen. Mit zwölf Kandidaten stellt Lindhorst den Löwenanteil auf der Liste, drei kommen aus Beckedorf, vier aus Heuerßen und zwei aus Lüdersfeld.
Hans-Otto Blume, Cerstin Bayer, Heinz-Dieter Lauenstein, Klaus Baxmann, Horst Schimmelpfennig, Erwin Martin, Christopher Sendler, Matthias Kiel, Yvonne Oetting, Volkmar Märkert, Holger Sieber und Francesco Pasqua kommen aus Lindhorst, Rolf Bahlmann, Dieter Wall, Andreas Meyer aus Beckedorf, Frank Stahlhut, Karl-Heinz Weikert, Friedhelm Stahlhut, Christoph Homeier aus Heuerßen und Manfred Krömer und Jörg Vogel aus Lüdersfeld.
Heinz-Dieter Lauenstein, gegenwärtig amtierender SPD-Sprecher der elfköpfigen Fraktion im Rat der Samtgemeinde, forderte von den Gewählten „sich ab sofort ins Zeug zu legen.” Er gab die Losung aus: „Wir wollen ein Mandat dazu gewinnen, noch schöner: 50 Prozent und ein bisschen mehr erreichen.”
Mit seiner Kandidatur für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters verzichtete Andreas Günther auf eine erneute Kandidatur für den Kreistag. Stattdessen schlug die Versammlung für die Wahl zum Kreistag Rolf Bahlmann, Cerstin Bayer und Jörg Vogel für die SPD-Liste im Wahlbezirk der Samtgemeinden Lindhorst, Niedernwöhren und Sachsenhagen vor. Die voraussichtliche Kandidatur von Bahlmann auf Platz zwei der Liste, er erhielt 19 Stimmen, von Bayer (26 Stimmen) auf Platz fünf und von Vogel (18 Stimmen) auf Platz neun muss aber noch abgesegnet werden. Foto: privat