RINTELN Wer kennt nicht die Brennnesseln im eigenen Garten oder am Wegesrand. Es sind keine, wie fälschlicherweise immer angenommen wird, Unkräuter oder unliebsame Pflanzen, die vernichtet werden müssen. Ganz im Gegenteil. Birgit Brinkmann, die Diplomsozialwissenschaftlerin mit dem Spezialgebiet Ernährungssoziologie aus Deckbergen verwendet die Brennnessel im täglichen Speiseplan. Schon lange beschäftigt sie sich mit der Nutzpflanze, die vielseitig in der Küche einsetzbar ist. In Kooperation mit den zwei Restaurants „Waldkater” und „Schaumburger Ritter” gibt es in der Brennnesselsaison 2011 erstmalig für Menschen, die schon immer mal Brennnesseln probieren wollten, ein Angebot. Selbstgepflückte Brennnesseln (nur Brennnesseln!) können in den oben genannten Restaurants abgegeben werden, die dann von den Köchen in geeignete Gerichte integriert werden. Der Gast zahlt den normalen Preis der Speise, trotz Mehraufwand. Die Brennnesseln können im eigenen Garten oder auf dem Waldspaziergang an geeigneten Stellen gepflückt werden. „Die zartesten Brennnesseln findet man übrigens im Schatten, außerdem nutzen die meisten Insekten die sonnigen Standorte für ihre Eiablage”, so Birgit Brinkmann, die noch einen Erntetipp hat: Immer mit Handschuhen pflücken. Alles was beim Abstreifen von selbst abreist, ist zart genug für die Küche. Die Pflanzen treiben wieder aus. Wer die Handschuhe vergessen hat, kann zur Not auch eine Stofftasche zum Ernten nutzen. Die Tasche sollte entweder dunkel oder schon genutzt sein, denn Brennnesseln färben stark. Zusätzlich bietet die Diplomsozialwissenschaftlerin ab sofort Kurse zum Thema essbare Wildpflanzen an. Schwerpunkt dabei liegt auf einer individuellen Beratung. Wer Interesse hat, sollte sich per E-Mail anmelden (info@kann-man-essen.de). Außerdem hofft sie, dass sich noch mehr Gastronomen oder Institutionen an der Aktion beteiligen und die Brennnessel in die Nahrungskette aufnehmen. Foto: privat