Lena Specht als Leiterin der Koordinierungsstelle „Frau und Wirtschaft im Wirtschaftsraum Weserbergland” machte in ihrem Vortrag zunächst deutlich, warum viele Frauen eine verhältnismäßig niedrige Rente vom Staat bekommen und darum auf privater Ebene entsprechend vorsorgen müssen. Kinder-Auszeiten, Mini- und Teilzeitjobs, Scheidungen und auch geringer entlohnte Berufstätigkeiten sorgten oft dafür, dass sich die ohnehin schon vorhandene Versorgungslücken noch weiter vergrößerten: „Für viele kommt erst die Familie und dann die eigene Absicherung. Dabei würde ein gesunder Egoismus für die eigene Zukunftsvorsorge in vielen Fällen schon weiterhelfen.”
Christine Ziemke von der VGH in Hannover machte als zweite Dozentin des Abends unter anderem deutlich, dass Zukunftsvorsorge nicht allein darauf abziele, um fürs Alter etwas auf der hohen Kante zu haben, sondern dass auch die eigene Arbeitskraft abgesichert werden müsse. Frauen, die aufgrund von Krankheit nicht mehr berufstätig seien und somit weder in die Rentenkasse einzahlen noch privat vorsorgen könnten, würden auch mit Beginn der Rentenphase über keine ausreichenden finanziellen Mittel verfügen. Bei der eigentlichen Altersvorsorge sei ein „Riestervertrag” unumgänglich. Über die Jahre kämen in vielen Fällen allein über die Zulagen vom Staat schon mehrere tausend Euro zusammen.
Über die verschiedenen Anlageklassen und die damit verbundenen Märkte berichtete Dr. Gabriele Widmann von der DekaBank in Frankfurt. Die Expertin zeigte auf, dass Aktien über einen längeren Zeitraum deutlich mehr Ertragspotenzial besäßen als festverzinsliche Wertpapiere oder Tagesgeldkonten. „Damit das für die Zukunft angesparte Geld mindestens über die gleiche Kaufkraft verfügt wie heute,” so Gabriele Widmann, „muss die Rendite größer sein als die Inflation.” Bei einer aktuellen Inflation um die zwei Prozent kämen Tagesgeldkonten oder Sparbücher dafür also nicht in Frage. Mut machte die Referentin den Zuhörerinnen, Aktien bei ihrer Zukunftsplanung nicht außer Acht zu lassen. Auf lange Sicht habe diese Anlageform funktioniert und die nötigen Renditen gebracht. Obwohl die Aussichten für Deutschland nach wie vor relativ gut seien, empfahl Gabriele Widmann „eine breite Streuung bei der Zukunftsvorsorge”.