Natürlich ging Farr zunächst auf Lemmes eigenes Können ein. Abstrakte Maleri, Figürliches aus Keramik seien ihre Markenzeichen. Auch in der gegenwärtig in Lauenau noch laufenden Ausstellung werde in Figurengruppen ihr „feiner Humor” deutlich, indem sie Alltagsbegriffe in Skulpturen umsetze. Manches lasse nachdenklich stimmen; anderes verleite durchaus zum Schmunzeln.
Die Rodenbergerin habe sich jedoch nie nur auf die Präsentation des eigenen Könnens beschränkt, lobte Farr. 1980 hob sie den Verein „Schaumburger Künstler” mit aus der Taufe und übernahm von der ersten Stunde an Vorstandsfunktionen. In 2010 vollzog sich aus diesem Kreis der Wechsel zum jetzt sich so nennenden Projekt Kunstetage Lauenau. Zahllose Gemeinschaftsausstellungen habe Lemme organisiert – lange Zeit im Torhaus der Schaumburg, seit rund zehn Jahren im Lauenauer Gewerbepark. Mit ihren Arbeiten habe sie die Schaumburger Partnerschaften mit Soissons (Frankreich) und Slawno (Polen) bereichert. In der Schaumburger Landschaft stand sie der Arbeitsgruppe Bildende Kunst vor und rief die Initiative „Offene Ateliers” mit ins Leben. Dies alles rechtfertige die hohe Auszeichnung.
Eigentlich müsste sie „vielen Menschen ein kleines Stück abgeben”, freute sich Lemme über die blinkende Würdigung, weil es neben den Angehörigen und Weggefährten viele ideelle Unterstützer gegeben habe. Dankbar erwähnte sie die Bereitschaft von Eigentümern, Räume für Ausstellungen zur Verfügung zu stellen. Gerade der Flecken Lauenau sei es, der sehr vorbildlich und großzügig die Kunst unterstütze. Die Ausstellungsräume im Gewerbepark seien „zu einem echten Zuhause” geworden.
Das solle in Zukunft so sein, befand Bürgermeister Heinz Laufmöller, da zu einer kommunalen Vielfalt und zum Wohlfühlen der Bürger eben auch Kunst und Kultur gehören.
Lemmes Ehrung angeregt hatte übrigens der Europaabgeordnete Burkhard Balz. Gerade bei der Begründung des Antrags sei ihm in besonderer Weise deutlich geworden, wie sehr die Künstlerin die Auszeichnung verdient habe. Neben dem Engagement in Schaumburg selbst sei es auch
ihre Beteiligung an den internationalen Partnerschaften. Foto: al