Bis zum Eintreffen auf dem Hof Droste gingen die Brandbekämpfer davon aus, dass es sich um einen echten Einsatz handelte. Dann galt es für sie, sich rasch auf das Übungs-Szenario einzustellen, das Samtgemeindebrandmeister Manfred Kleine und sein Team ausgetüftelt hatten. Die Vorgaben lauteten: Das Gebäude ist von einem Vollbrand erfasst, in den verqualmten Räumlichkeiten werden mehrere Personen vermisst. So machten sich Trupps unter Atemschutz an die Aufgabe, die Vermissten zu finden, während die Kameraden begannen den Brand zu bekämpfen. Schwierig genug, die vermisste Person im Silo zu finden, der Darsteller konnte aber immerhin noch mit Geräuschen auf sich aufmerksam machen. Noch kniffliger, die Übungspuppen in den dunklen, engen Räumlichkeiten aufzuspüren. Schwer bepackt mit der Atemschutzausrüstung und in der Sicht behindert arbeiteten sich die Rettungstrupps durch ihre Einsatzabschnitte. Anschließend galt es, die Puppen mit ihrem Gewicht von 75 Kilogramm über enge Holztreppen und Zwischenböden aus dem Gebäude zu tragen und dort zu versorgen. Mit zwei Lage-Erweiterungen erhöhten die Übungsleiter die Anforderungen. Nach einem Notfall bei einem Atemschutztrupp galt es, den eigenen Kameraden zu retten. Ein weiterer Feuerwehrmann war beim Einsatz unter einem Tieflader-Anhänger eingeklemmt worden. Mit Pressluftgerät pumpten die Brandbekämpfer den schweren Tieflader in die Höhe, um die Puppe herausziehen zu können.
Mit den Wehren aus Vornhagen, Lindhorst, Beckedorf, Lüdersfeld, Heuerßen und Ottensen rückten alle Feuerwehren der Samtgemeinde zur Übung aus. Das Kommando habe eine Phase eingeleitet, in der solche Übungen öfter gefahren würden, berichtete Samtgemeindebürgermeister Gerhard Busche, der das Training verfolgt hatte. Schließlich seien in den Wehren viele junge Kameraden in aktiven Abteilungen aufgerückt, die auf diese Weise zusätzlich Sicherheit für echte Einsätze gewännen. Auch steige die Vertrautheit mit teils neuem Gerät und die Abstimmung der verschiedenen Wehren beim gemeinsamen Einsatz würde verbessert. Busche betonte, dass der Familie Droste zu danken sei, dass sie ihren Hof zur Verfügung gestellt habe. Nur dank solcher Unterstützung würden derartige Übungen möglich.Foto: bb