Bereits seit Jahren setzt sich die Schutzstation für sämtliche Amphibien ein. In Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Naturschutz (NLWKN) hält und vermehrt die Wildtierstation die in Niedersachsen vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke zur Stützung der Population im Kiesabbaugebiet Ballertasche bei Hannoversch-Münden. Gemeinsam mit dem NABU-Sachsenhagen betreuen die Mitarbeiter einen Krötenzaun in Sachsenhagen um den Tieren ein jähes Ende auf den Straßen zu ersparen. Insgesamt 535 Amphibien konnten im März und April diesen Jahres sicher über den Asphalt geleitet werden. Darunter auch 426 Erdkröten. Dass die Erdkröte zum Lurch des Jahres 2012 gewählt wurde, nehmen die Mitarbeiter der Wildtierstation zum Anlass, sich im kommenden Jahr verstärkt für deren Schutz einzusetzen und darüber zu informieren, wie Einwohner auch im privaten Bereich tätig werden können.
Der DGHT klärt derweil über die Eigenarten der Erdkröte auf: Sie steht wie keine zweite Amphibienart für den Naturschutz an Straßen in Deutschland. In der heutigen, vom Automobil geprägten Kulturlandschaft ist der Lurch des Jahres Sinnbild für die Konflikte zwischen Straßenverkehr und einheimischer Tierwelt. Hunderttausende, zurück an ihre Laichgewässer wandernden, Erdkröten sterben jedes Jahr im Frühjahr den Verkehrstod, neben Millionen winziger Jungtiere, welche im Sommer ihre feuchten Kinderstuben verlassen und des Öfteren bereits nach wenigen Metern ihr jähes Ende zwischen Reifenprofilen finden. Dennoch zählt die Erdkröte zu unseren häufigsten Amphibienarten und ist nahezu flächendeckend anzutreffen. Dennoch ist ein rückläufiger Bestandstrend bei dieser, insgesamt noch wenig gefährdeten, Art erkennbar. Ehrenamtliche Naturschützer betreuen daher Jahr um Jahr speziell eingerichtete Krötenzäune und Eimerfallen. Mancherorts werden sogar Straßen gesperrt oder dauerhafte Leiteinrichtungen und Krötentunnel aufgebaut. Von diesen Schutzmaßnahmen profitieren derweil auch andere einheimische Arten. Die Aktion der DGHT sowie ihrer AG Feldherpetologie und Artenschutz wird fachlich unterstützt von den österreichischen und schweizerischen Fachverbänden ÖGH und KARCH sowie vom Naturschutzbund (NABU). Foto: privat