Die drei Schülersprecher deuteten an, dass man seit dem Sommer letzten Jahres „auf diesen Tag hingearbeitet” habe. Anlass seien die „intoleranten Zustände in unserer Stadt” gewesen. „Wir wollen ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus setzen”, erläuterten sie und zeigten sich erfreut darüber, dass der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy die Patenschaft übernommen hat.
Dr. Peter Kaufmann erinnerte daran, dass es das Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage” bereits seit den frühen 90er Jahren gibt und es von Belgien und den Niederlanden ausgegangen ist als Reaktion auf Aktivitäten von rechtsextremistischen Elementen - auch in Parlamenten. „Ihr habt euch ein Herz gefasst - 82 Prozent der Schüler und Lehrkräfte haben sich mit ihrer Unterschrift gegen Diskriminierung und Rassismus ausgesprochen”, sagte Kaufmann.
Es bestehe immer die Gefahr, dass Menschen aus der Gemeinschaft ausgegrenzt werden. Kaufmann zeigte anhand von Beispielen den kurzen Weg vom einfachen Hänseln bis zum Rassismus auf. „Unterschiedliche Menschen können friedlich zusammenleben, das Fremde muss nicht fremd bleiben, es kann eine Bereicherung sein - durch Austausch und Zusammenarbeit kann etwas Neues entstehen”, so Dr. Peter Kaufmann. „Rechtsextremismus, Anstand und Intelligenz passen nicht zusammen”, zitierte Sebastian Edathy einen österreichischen Schriftsteller. Rechtsextremismus, so Edathy, sei organisierte Menschenfeindlichkeit und immer demokratiefeindlich. Demokratie sei keine Selbstverständlichkeit, sondern müsse von jeder Generation erlernt werden. „Wir können nicht früh genug damit anfangen, demokratische Werte zu vermitteln - Schulen müssen Schulen der Demokratie sein”, betonte der Bundestagsabgeordnete. In dieser Stadt, im Landkreis und im ganzen Land müsse niemand Angst vor menschlicher Vielfalt haben, eher vor der menschlichen Einfalt. Foto: hb/m