Tausende von Besuchern sind auch in diesem Jahr zum Heiratsmarkt nach Wiedensahl geströmt, um entlang der Hauptstraße des Fleckens zu bummeln und zu feiern. Die Händler präsentierten auf der rund 1,5 Kilometer langen Meile eine riesige Auswahl verschiedener Waren, dazu allerlei leckere Marktspezialitäten. Ein hartgesottener Marktbesucher könnte sich wohl nackt an einem Ende des Martini-Marktes absetzen lassen und bräuchte nicht lange zu frieren, wenn er denn eine entsprechend gefüllte Geldbörse dabei hätte. Schließlich bieten die Händler an diesem Tag in Wiedensahl von den dicken Socken, über Unterwäsche, Hosen, Pullover, Hosenträger bis hin zu Jacke und Hut alles, um sich einzukleiden. Deftige Speise wie Bratwurst, Grünkohl oder Kartoffelpuffer, dazu ein heißer Becher Kakao würde die letzte Kälte aus dem Körper treiben. Anschließend ergäbe sich die Gelegenheit, einige Besorgungen von der Möbelpolitur bis zum Besen zu erledigen. Zum Abschluss könnte sich der mutige Marktbesucher ein Auto für die Heimfahrt kaufen, oder eben auch einen Traktor. Probiert hat eine solche Tour in diesem Jahr niemand, die Gäste hatten trotzdem ihren Spaß beim Wiedensahler Heiratsmarkt 2012. „Der Chef hat meine Ehe ruiniert, jetzt ruinier ich sein Geschäft”, tönte es etwa vom Laster bei „Bananenfred”. Der Marktschreier packte demonstrativ einen Korb nach dem anderen mit verschiedenen Obst-Leckereien, „alles für ein Zehnerle”. Sicherlich bildet die von Verkaufsgesprächen geprägte urige Markt-Atmosphäre einen wichtigen Faktor für die Attraktivität der Veranstaltung in Wiedensahl. Eine ebenso große Rolle spielt die Möglichkeit, Freunde zu treffen und in den Gaststätten und Festzelten kräftig zu feiern. Foto: bb