Das Museum Eulenburg ist am ersten und zweiten Weihnachtstag geöffnet - und auch am Neujahrstag, wie üblich von 14 Uhr bis 17 Uhr. Neben der Dauerausstellung zu Stadtgeschichte, Festung, Universität und Hexenverfolgungen ist zur Zeit die Sonderausstellung „Horst Haitzinger - Politische Karikaturen” mit mehr als 120 farbigen und schwarzweißen Originalzeichnungen des bekannten Karikaturisten zu sehen. Die Ausstellung (bis zum zehnten Februar) wurde eigens für das Museum in Rinteln konzipiert. Zu den besonderen „Lieblingen” des Künstlers aus München - der bei der Vernissage persönlich anwesend war - gehören, wie sich dem Betrachter bei einem Rundgang bald erschließt, neben Bundeskanzlerin Angela Merkel auch viele Politiker aus den 80er und 90er Jahren wie Helmut Kohl, Franz-Josef Strauß oder Hans-Dietrich Genscher. Horst Haitzinger zeichnet seit fast 50 Jahren politische Karikaturen. „Er ist eine feste Institution in über 40 deutschen Tageszeitungen, und seit einem halben Jahrhundert ist kaum ein politisches Ereignis von Bedeutung vergangen, ohne von ihm mit spitzer Feder zu Papier gebracht worden zu sein,” hatte Museumsleiter Dr. Stefan Meyer bei der Eröffnung festgestellt. Seinen beruflichen Einstieg fand der 1939 in Oberösterreich geborene Künstler bereits als zwanzigjähriger Student der Münchener Kunstakademie beim „Simplizissimus”, einer legendären Satirezeitschrift, die vor rund 50 Jahren eine letzte Blüte erlebte. Weil von dem Honorar beim besten Willen kein Lebensunterhalt zu bestreiten war, entschied Haitzinger 1963, sich als freier Zeichner für unterschiedliche Tageszeitungen selbstständig zu machen. Seither gehört er zu den führenden Kräften seiner Zunft: Seine Arbeiten sind in den vergangenen Jahrzehnten etlich Male auch auf den Frontseiten großer Zeitschriften erschienen - zehn Mal allein waren sie als Titelbilder des SPIEGEL zu sehen. Und nach nach wie vor sendet Haitzinger vier Mal in der Woche seine tagesaktuellen Bilder an die Zeitungsredaktionen.