Dieser Beschluss hatte in der Öffentlichkeit heftige Reaktionen hervorgerufen. Die im Handel- und Gewerbeverein (HGV) Lindhorst zusammengeschlossenen Geschäftsleute bangten um ausreichend Parkraum für ihre Kunden und beschlossen, ein Bürgerbegehren einzuleiten. Parallel dazu liefen Bemühungen, einen Interessenausgleich herbeizuführen.
In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses fand sich das Thema erneut auf der Tagesordnung. Der Lindhorster Gemeindedirektor Jens Schwedhelm erläuterte dem Gremium einen neuen, vom Ingenieur-Büro Vössing aus Hannover gestalteten Entwurf zur Umgestaltung des Marktplatzes. Dieser Entwurf gilt als Kompromiss, ausgehandelt zwischen der SPD-Fraktion und dem HGV-Vorstand. Der Entwurf sieht 27 Parkplätze auf dem der Kirchstraße zugewandten Areal vor, ergänzt durch fünf weitere Parkplätze, die auf dem bisherigen Marktplatz entlang der Bahnhofstraße liegen, mit der Parkfläche Kirchstraße aber eine Einheit bilden. Diesen insgesamt 32 Stellflächen werden fünf weitere, auf der Straßenfläche der Kirchstraße markierte Parkmöglichkeiten zugerechnet. Die restliche Fläche des Marktplatzes wird im Sinne des im November gefassten Beschlusses neu gestaltet. Der Entwurf fand die Zustimmung der drei SPD-Vertreter im Ausschuss. Holger Mensching (CDU) und Stefanie Sonnekalb-Unruh (Bündnis 90/ Die Grünen) stimmten dagegen. Der Beschluss hat empfehlenden Charakter und liegt jetzt dem Verwaltungsausschuss zur weiteren Abstimmung vor.
Ein vorweg von Mensching eingebrachter und von Sonnekalb-Unruh unterstützter Antrag hatte keine Mehrheit gefunden. Darin hatte der CDU-Vertreter mit Blick auf die finanzielle Situation der Gemeinde erneut dafür plädiert, die Reihe Parkplätze auf dem Marktplatz entlang der Bahnhofstraße zu erhalten und lediglich die übrige Fläche des Platzes einschließlich nicht mehr benötigter Busspur umzugestalten.
Auf Nachfrage erklärte sich der HGV-Vorsitzende André Treichel mit dem Beschluss der Bauausschuss-Mehrheit einverstanden. „Was die Parkplatz - Zahlen angeht, landen wir genau in der Mitte”, betonte er. Was die Kosten betreffe, das sei Sache der politischen Vertreter. Auf einer zeitnah einberufenen HGV-Mitgliederversammlung soll der Kompromissvorschlag erläutert werden. Foto: privat