Fürstin Benita hatte sich nach einem Unfall, sie war in den Abendstunden Ende Februar 2007 nach einem Friseurbesuch beim Überqueren der Schulstraße von einem Auto angefahren und zu Boden geschleudert worden, von ihren schweren Verletzungen nie wieder richtig erholt. Immer seltener zeigte sie sich danach, zuletzt nur im Rollstuhl, in der Öffentlichkeit. Vor ihrem Unfall war Fürstin Benita fast täglich im Stadtbild und beim Laufen im Harrl zu treffen. Berührungsängste kannte sie nicht. Lange Jahre gehörte sie dem Vorstand des Evangelisch-Lutherischen Altersheims an der Lulu-von-Strauß-und-Torney-Straße an, war Schirmherrin des DRK Bückeburg und des Stadthäger Josua-Stegmann-Heims.
Die promovierte Biologin wurde am 18. November 1927 als Freiin von Tiele-Winckler in Vollratsruh im Kreis Waren in Mecklenburg geboren. Auf Geheiß ihrer Eltern hat sich die Freiin Ende des 2. Weltkriegs nach Westen durchgeschlagen und hat hier ihr Biologiestudium selbst finanziert.
Am 3. Oktober 1955 heiratete sie in Bückeburg Fürst Philipp-Ernst zu Schaumburg-Lippe, den sie während des Studiums kennen lernte. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Ein schwerer Schlag traf das Ehepaar 1983, als der erstgeborene Sohn, Erbprinz Georg, bei einem Motorradunfall nahe der Ortschaft Steinbergen tödlich verunglückte.
Bis ins hohe Alter hinein hat Fürstin Benita ihre eigenen Vorstellungen hinter den Kulissen zurückhaltend, aber zielstrebig durchgesetzt und auf etliche Entscheidungen Einfluss genommen. Nach dem Tod ihren Mannes Philipp-Ernst hat sich Benita weitgehend aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und die Führung des Hauses ihrem Sohn Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe überlassen.
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