Bei der von „Ernie‘s Hausband” unter der Leitung von Studienrat Thomas Mehrens musikalisch umrahmten Eröffnung hatten sich bereits zahlreiche Interessenten eingefunden, um die vielfältigen Objekte unter die Lupe zu nehmen. Im Angebot waren neben den klassischen Arbeiten wie Truhen und Klein-Schränken auch einige recht ungewöhnliche Stücke, zum Beispiel eine Haustür und eine Kamera-Box. Zu den fachkundigen Rednern zählten neben Rüdiger Altfeld, dem Obermeister der Tischler-Innung Schaumburg, Peter Menze, Leiter des Fachbereichs Holztechnik an den Berufsbildenden Schulen in Rinteln (BBS), und Stefan Nottmeier, Vorstandsmitglied der Sparkasse Schaumburg auch die stellvertretende Landrätin Helma Hartmann-Grolm. Aus den Erläuterungen der Experten ging hervor, dass die Auszubildenden überwiegend heimische Holzarten verarbeitet hatten (unter anderem Buche, Eiche, Nussbaum, Nussbaum-Satin oder Ahorn). Alle Gesellenstücke wurden innerhalb von wenigen Wochen in maximal 100 Arbeitsstunden nach eigener Gestaltung und Zeichnung gefertigt.
Während die sieben Kandidaten ihre schriftliche Prüfung bereits abgelegt hatten, wurden die Gesellenstücke am Tag der Ausstellungseröffnung vom Prüfungsausschuss begutachtet. Der zweiter Teil der praktischen Prüfung erfolgte am vergangenen Montag.
Der Wettbewerb unter dem Titel „Die gute Form” fand indessen außerhalb der eigentlichen Gesellen-Prüfung statt. Dabei begutachtete eine Fachjury die Exponate unter den Gesichtspunkten Originalität, Gestaltungsqualität und Funktionalität.
Drei Jury-Mitglieder unter Leitung von Brigitta Ehlers-Staack (Bildungsreferentin im Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks), ergänzt durch Dirk Ackmann von der Sparkasse als fachlich interessierter Laie und Herbert Kowalzik, Tischlermeister, Berufsschullehrer a.D. und gelernter Bildhauer gaben ihr Urteil ab. Danach belegte Maren Buhr (Gausmann, Obernkirchen) mit ihrer originellen Kamera-Box mit Stativ den ersten Platz, Zweiter wurde Tom Haupt (Altfeld, Rinteln) für seine Garderobe in Nussbaum-Satin. -
Der Wettbewerb war ins Leben gerufen worden, um den hohen Stellenwert der Gestaltung im Tischlerhandwerk ins Blickfeld zu rücken.
Bereits die angehenden Tischler sollen angeregt werden, sich intensiv Gedanken über eine zeitgemäße Formgebung zu machen.
Die beiden Bestbewerteten sollen am kommenden Freitag, dem 21, Juni, mit einer Urkunde der Innung und einem Buchgeschenk der Sparkasse belohnt werden. Foto: km