Spektakuläre Akrobatik, außergewöhnliche Acts und mitreißende Choreografien: Das macht das Feuerwerk der Turnkunst des Niedersächsischen Turnerbundes (NTB) so besonders. Turner und Artisten unterschiedlicher Couleur und Herkunft, darunter Kanada, China oder die Niederlande, werden in einer Show zusammengeführt, allesamt Meister ihrer Disziplinen. Seit Ende Dezember ist das Spektakel wieder auf Tour durch ganz Deutschland, ein paar Termine in der Nähe verbleiben noch.
Mit Christian Groth, Jessika und Michelle Dziony sind auch drei bekannte Gesichter aus Wunstorf dabei. Während Michelle und Jessika als Mitglieder des NTB-Show-Teams bereits „Feuerwerk” erprobt sind, ist Rollstuhl-Fahrer „Chris” zum ersten Mal als Artist mit von der Partie. Passend zum diesjährigen Motto „Esperanto - die Welt spricht eine (Körper-) Sprache” ist das Rollstuhlpartnerakrobatik-Duo „FateFusion” alias Michelle und Chris Teil des Programms und wirbt mit seinen Auftritten für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen.
Über einen langen Zeitraum haben die drei mehrmals pro Woche in der Halle des NTB in Badenstedt trainiert und an ihren Choreografien gefeilt. Schließlich lassen sich Überschläge und akrobatische Verrenkungen oder in Chris‘ Fall das exakt koordinierte Turnen und Tanzen mit dem Rollstuhl nicht einfach aus dem Hut hervorzaubern, zumal die vierwöchige Tournee allen körperliche Höchstleistungen abfordert. „FateFusion” wird zwar regelmäßig für Auftritte gebucht, besonders spannend ist für die beiden jedoch, vor Tausenden auf einer richtig großen Showbühne stehen zu dürfen und komplette Hallen zu füllen. Auch hinter den Kulissen warten laut Michelle immer wieder neue Eindrücke und interessante Leute, die es sich kennzulernen lohnt. Chris sieht seine Herausforderung vor allem darin, jeden Tag Leistung bringen zu müssen, teilweise sogar mit zwei Vorstellungen pro Tag.
Er selbst hätte nie damit gerechnet, einmal aktiv beim Feuerwerk dabei zu sein, nachdem er als früherer Turner und aktiver Sportler vor seinem Unfall noch die Lichttechnik betreut hatte. „Wenn ich groß bin, will ich da mal mitfahren”, so der Traum des kleinen Chris, als er noch seinen Vater hinter die Kulissen begleitet hatte. So hat sich nun gewissermaßen ein Kreis geschlossen. Für beide ist damit also definitiv ein Traum wahrgeworden, während Jessika sich nach vielen Jahren mit dem Einstieg in ihren Beruf als Pädagogin nun verabschieden möchte. Die Shows in Hannover Anfang Januar waren vollständig ausverkauft, nun gibt es ein letztes Mal die Gelegenheit, Michelle, Chris, Jessika und ihre Kollegen in der Nähe live zu sehen.
Am Donnerstag, dem 23. Januar treten sie um 19 Uhr in der Kampa-Halle in Minden auf. Karten sind noch an den Abendkassen und an den CTS-Vorverkaufsstellen/Eventim erhältlich. Getreu dem Motto „Esperanto” werden vielfältige Kulturen und Artisten aller Herren Länder zusammengeführt, der „gemeinsame Nenner” sind die turnerischen Bewegungskünste.Foto: nb