Dabei hatten die Mitglieder noch vor einigen Monaten größere Pläne geschmiedet. Denn in 2014 jährt sich der 90. Gründungstag. Doch dann kam Zedlers Rücktrittsankündigung und auch die ihres Ehemanns und Schießsportleiters Werner, der schwer erkrankt war. Der Vorstand ging gleichsam mit leeren Händen in die Jahresversammlung: Es zeichneten sich keine personellen Alternativen ab.
Und auch beim Treffen selbst fand sich trotz beharrlicher Appelle und einer langen Sitzungsunterbrechung niemand. „Aber wir können doch nicht einfach nur sagen, jetzt geht nichts mehr”, sorgte sich Wahlleiter und Ehrenvorsitzender Helmut Bentroth. In die Debatte schaltete sich gar die jetzt 83-jährige Vereinswirtin Ilse Möbert ein: „Ein Ende lasse ich nicht zu. Das muss weitergehen.” Doch diese Zuversicht wird nur wenig geteilt. Zwar erfolgte die Wiederwahl des zweiten Vorsitzende Reinhold Wingenbach, des Kassenwarts Udo Meyer, der Schriftführerin Simone Hachmeister und des Schießsportleiters Jörg Matthias. Doch Letzterer machte große Einschränkungen: Da er schichtbedingt nur alle drei Wochen zur Verfügung stehen könne, reduziere sich das Trainingsangebot.
Die außerordentliche Versammlung im März soll endgültig Klarheit bringen: „Dann müssen alle Mitglieder Farbe bekennen, ob sie den Verein noch wollen”, betonte Meyer. Ist dies nicht der Fall könnte das mit Königsschießen und –proklamation geplante Wochenende zum 90-jährigen Bestehen auch den Schlusspunkt unter den Traditionsverein bedeuten. Vor jetzt sechs Jahren befand sich der Verein schon einmal in einer solchen Situation. Damals sprang Schriftführerin Zedler in letzter Minute ein und übernahm den Vorsitz. Es kam sogar zu einem neuen Aufschwung, auch wenn es derzeit mal wieder keinen jugendlichen Nachwuchs gibt. Doch stellt der SV immerhin zwei Wettkampf-Mannschaften. Foto: al