Wie bereits an anderer Stelle berichtet, bedurfte es der Beharrlichkeit eines Hamelner Historikers, um das Bewusstsein für den geschichtsträchtigen Ort zu schärfen. Bernhard Gelderblom, der sich auch mit Zwangsarbeiterschicksalen und Judenverfolgung beschäftigt, fand heraus, dass unter den 90 beigesetzten Mädchen und Jungen neben einheimischen Kindern aus Hannover und Umgebung und jungen Vertriebenen auch 18 Kinder von Eltern stammten, die als Zwangsarbeiter in der hiesigen Gegend eingesetzt waren. Und damit fallen auch deren Gräber unter den besonderen Schutz für Opfer von Gewaltherrschaft und Krieg.
Die Nachricht, dass nach dem niedersächsischen Innenministerium nun auch die formale Zustimmung durch die Deutsche Dienststelle („Wehrmachtsauskunftsstelle”, WASt) in Berlin erfolgte, erfüllte Gelderblom mit Genugtuung. „Das ist schon sehr erfreulich”, kommentierte er gegenüber dem SW den begonnen
Auch Susanne Tüting, Sachbearbeiterin im Rodenberger Rathaus glaubt, dass nun alles in die Wege geleitet sei. Inzwischen habe sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeschaltet. Die Forstverwaltung wolle Bäume fällen. Die Finanzierung übernehme das Land. Für die künftige laufende Pflege könne sie sich durchaus die Übernahme einer Patenschaft durch das nahe gelegene Landschulheim beziehungsweise die hannoversche Leibnizschule als dessen Eigentümerin vorstellen. Entsprechende Signale gebe es bereits.
In einem Kunst-Leistungskurs der Schule ist bereits der Vorschlag für eine Skulptur im Rahmen eines internen Wettbewerbs ausgewählt worden. Ein Bildhauer soll das aus Ton entstandene Modell zweier zueinander gewandter Köpfe von Mutter und Kind realisieren. Größe und auch die Finanzierung stehen allerdings noch nicht fest.
Das Landschulheim, dessen Verwalterfamilie Knittel sich ebenfalls sehr intensiv um den Erhalt der Gedenkstätte eingesetzt hat, war von 1943 bis 1951 Ausweichkrankenhaus für die zerbombte Kinderheilanstalt der Landeshauptstadt. In den genannten Jahren verstarben während ihres stationären Aufenthalts 1248 Kinder. Über 90 von ihnen fanden nur wenige hundert Meter entfernt ihre letzte Ruhe. Foto: al