An dieser Stelle werden künftig in ständigem Wechsel Ausschnitte seines Lebenswerks zu sehen sein. Denn der Nachlass besteht aus Hunderten seiner typischen Zeichnungen: filigran bis ins kleinste Detail und stets voller Entdeckungen auch beim wiederholten Betrachten. Neben Fachwerkansichten sowie bauhistorischen Motiven sind es vor allem technische Darstellungen: Fahrzeuge, Rohrleitungssysteme, Motoren, mechanische Antriebe.
Für Witwe Ursula Burschel sind die Bilder viel zu schade, um sie nur in ihrem Haus zu lagern.
So traf sie eine Auswahl, besorgte sich passende Rahmen und entschied sich für gut ein Dutzend Exponate als Ausstellungspremiere. „Ich musste auch für mich selbst was tun”, gestand sie ein, „um den Verlust zu verarbeiten”. Freunde von Burschels Können dürfte es freuen, auf diese Weise künftig regelmäßig an den bekannten Feggendorfer erinnert zu werden.
Denn etwa alle drei Monate soll ein Austausch erfolgen. Dank der Vielfalt der Motive dürfte dies nicht schwer fallen.
Sogar eine thematische Ordnung hat sich die Witwe vorgenommen. So sind derzeit Motorräder, Oldtimer, Kutschen und Karren zu sehen – als Hinweis auf die direkt benachbarten Räume, die von einem Motorradhändler und einer Fahrschule genutzt werden.
Aber es gibt noch einen ganz persönlichen Bezug zu einem der beiden Ladengeschäfte: Hier führten Ursula und Klaus Burschel gemeinsam bis 1995 ein Textilhaus und besorgten damit auch die regelmäßige Dekoration der Auslagen.
Nun trägt zumindest ein Fenster wieder die unverkennbare „Handschrift” des ehemaligen Kaufmanns und Künstlers.

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