Iris Burkardt-Pawlik vom Arbeitskreis für Mädchenarbeit blickte von der Bühne auf einen nahezu vollständig mit Kundgebungsteilnehmern gefüllten Hof der Schule am Schlosspark. „Eine Milliarde erhebt sich, und ihr aus Schaumburg seid dabei”, wandte sie sich an die jubelnden Versammelten. Der Arbeitskreis für Mädchen und Jungenarbeit, BASTA und das Amt für Gleichstellung hatten erstmals in Schaumburg zur Beteiligung an „One billion rising” geladen. Diese Kampagne ruft stets am 14. Februar dazu auf, sich zu erheben und gemeinsam ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu fordern. Eine Tanzchoreographie zum Lied „Break the Chain/Spreng die Ketten” von Tena Clark soll weltweit ein Zeichen der Stärke und der Solidarität setzen und die Dimension der Übergriffe ins Bewusstsein rufen. Nach Statistiken der UN werden etwa ein Drittel aller Frauen in ihrem Leben Opfer von Gewalt, auf diese Statistik bezieht sich die Milliarde der Kampagne. Rund 600 Anmeldungen hatten die Schaumburger Organisatoren für die erste Veranstaltung dieser Art in Schaumburg in Empfang genommen, die tatsächliche Beteiligung war dann deutlich höher. Zunächst sammelten sich die überwiegend aber nicht nur jugendlichen Teilnehmerinnen und auch Teilnehmer auf dem Festplatz. Von dort gingen diese in einem langen Zug über die Enzer Straße und den Marktplatz begleitet von Trommelrhythmen zur Schule am Schlosspark. Bevor der gemeinsame Tanz begann, betonte Sabine Schaedel von Basta in einer kurzen Ansprache, dass es hier keinesfalls um ein Problem gehe, das weit weg sei. Das BASTA-Team erlebe bei seiner Arbeit, wie nötig es sei, auch in Schaumburg gewalttätigen Übergriffen auf Mädchen und Frauen entgegenzuwirken. Landrat Jörg Farr unterstrich, dass diese Gewalt „überall passiere” und es deshalb wichtig sei, dagegen ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Bürgermeister Oliver Theiß betonte, dass es gelte, die weit verbreitete Gewalt nicht hinzunehmen. Schüler verlasen in unterschiedlichen Sprachen den Satz „Nein gegen Gewalt bei Mädchen und Frauen”. Nach dem Ende der Kundgebung auf dem Schulhof konnten die Teilnehmer im Marie-Anna-Stift das Gespräch mit einer Reihe von Beratungsorganisationen suchen. Iris Burkardt-Pawlik erklärte, dass angesichts der hohen Beteiligung eine Wiederholung der Aktion im kommenden Jahr überlegenswert sei. Neben den weiterführenden Stadthäger Schulen und Schulen aus Helpsen, Rodenberg und Lindhorst seien auch viele Erwachsene aus weiteren Bereichen zur Kundgebung hinzugestoßen. Sie hob die Unterstützung durch das Tanzatelier Wundenberg und die Tanzschule Uschi Braun hervor sowie die Förderung durch die Bürgerstiftung Schaumburg.Foto: bb