RINTELN (ste). Die Kostenexplosion beim Bau des Feuerwehrhauses in Möllenbeck brachte Dr. Gert Armin Neuhäuser von der WGS auf den Plan, den Rat als Instanz einer verstärkten Kostenkontrolle bei städtischen Baumaßnahmen ins Gespräch zu bringen. Der erste Beschlussvorschlag der Verwaltung war eindeutig: „Der Antrag der WGS-Fraktion wird abgelehnt!” In der Verwaltungsausschusssitzung vor der Ratssitzung dann die Kehrwende. Ab 15 Prozent Mehrkosten muss der Bürgermeister bei einer Baumaßnahme künftig den Rat informieren und das bei Bauten ab 50.000 Euro. „Ein Signal an die Verwaltung nach einer katastrophal schlechten Kalkulation beim Feuerwehrhaus Möllenbeck”, so Heinrich Sasse sen. von der WGS. Passiere das nochmal, so Sasse, bekäme der Rat „...schlechte Laune”! Einig war man sich im Rat, dass die Aufforderung zur Berichtspflicht kein Misstrauensvotum gegen die Verwaltung sei. Bürgermeister Thomas Priemer hatte in der Sachdarstellung zu diesem Punkt unmissverständlich klar gemacht, dass die Verwaltung nach dem „Vorsichtsprinzip” im Bauamt Baukosten mit all ihren Risiken abschätzte. Das werde auch deutlich, wenn man sich die Kosten der in 2015 und 2016 durchgeführten 41 Baumaßnahmen in Höhe von 4,5 Millionen Euro anschaue. 28 davon seien abgeschlossen, bei acht gab es Mittelüberschreitungen in Höhe von 220.000 Euro, bei 20 Mittelunterschreitungen von fast 800.000 Euro. Am Ende wurde also gespart und das zeige auch die erfolgreiche Arbeit der Verwaltung. In der Sitzung selbst zeigte sich Priemer selbstbewusst und stellte sich vor seine Mitarbeiter: „Es ist das Selbstverständnis der Verwaltung, dass wir unsere Arbeit sehr ernst nehmen und einen solchen Vorfall wird es nicht wieder geben!” Er ließ es sich auch nicht nehmen darauf hinzuweisen, dass er dem Rat künftig nicht nur Kostensteigerungen mitteilen werde: „Ich werde auch dann Bericht erstatten, wenn wir unter den geschätzten Kosten liegen!” Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Peterson stärkte dann seinem Mitarbeiter den Rücken, der die Kostenschätzungen für das Feuerwehrhaus Möllenbeck geplant hatte: „Bisher hat er immer gute Kostenschätzungen abgegeben, auf die man sich auch verlassen konnte!” Foto: ste