Börgeling beklagt die aus seiner Sicht Ungleichbehandlung. Denn das ebenfalls im Logistikpark ansässige Spielcasino sei zwar auch betroffen gewesen, habe aber mit juristischer Hilfe eine Ausnahme durchsetzen können. KMS ging in einem gleichen Verfahren leer aus und sieht in dieser Entscheidung eine „Wettbewerbsverzerrung”. Außerdem drohe lokale Konkurrenz: In Bantorf seien die Beschränkungen geringer ausgefallen. In Stadthagen weite sich das Angebot offenbar sogar aus. „Wir werden sämtliche rechtlichen Mittel prüfen und sie bei einer Erfolgschance nutzen”, betont Börgeling, weil er dies auch als Verantwortung für die Beschäftigten sieht. Zugleich versucht er, mit Billard- und Dart-Café”unserem Unterhaltungsauftrag für die Trucker gerecht zu werden”. Auch hätten bereits Mietminderungsverhandlungen und die Werbung um weitere gewerbliche Nutzer begonnen. Aber schon nach dem ersten Monat mit der neuen Rechtslage habe die Lauenauer Niederlassung rote Zahlen schreiben müssen. Lange werde sich der Konzern das wohl nicht anschauen: „Dann schließen wir Ende des Jahres ab.” Der Flecken Lauenau sieht in den dunklen Wolken über dem Autohof verschiedene Aspekte. „Natürlich wären wir arg gebeutelt, wenn 60 Arbeitsplätze wegfallen”, räumt Gemeindedirektor Sven Janisch ein, „da tut jeder Verlust weh”. Zudem dürften die Vergnügungssteuer-Einnahmen, die bei bislang anhaltend steigender Tendenz im laufenden Jahr noch mit 146.000 Euro veranschlagt waren, nun deutlich zurück gehen. Andererseits sei die neue Lage dem Rechtssystem geschuldet: Der Staat wolle nun einmal das Glücksspielwesen eindämmen. An eine Schließung des Autohofs glaubt Janisch indes nicht. Das werde schon das Mineralölunternehmen nicht zulassen. Denkbar sei auch, dass sich im Nu ein Mitbewerber von KMS für die Nachfolge finden könnte. In diesem Punkt ist sich Janisch mit Börgeling einig: „Der Standort Lauenau ist sehr attraktiv”, erklärten beide unabhängig voneinander. Auf Anfrage zu der Angelegenheit gab sich der Landkreis Schaumburg zunächst zurückhaltend. Wegen des noch laufenden Rechtsstreits könnten derzeit keine näheren Angaben gemacht werden, erklärte Anja Gewald. Sie bestätigte allerdings, dass zwischen dem Autohof und dem zweiten Casinobetreiber im Logistikpark ein in solchen Fällen übliches Losverfahren über die jeweilige künftige Menge der Automaten stattgefunden habe. Bei diesem Glücksspiel hatte die KMS dann offenbar den Kürzeren gezogen. Foto: al