In Deutschland wurden im letzten Jahr 433.037 Unfälle gemeldet. Eine Zahl, die sich auch auch auf das Agaplesion ev. Klinikum Schaumburg auswirkt und auf die man reagierte. Weniger als acht Wochen nach dem Einzug ist es der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie dort gelungen, mit dem Landesverband der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung den zur Behandlung von Schwerverletzten notwendigen Kooperationsvertrag zu schließen. Das heißt, die DGUV übernimmt die Kosten von Behandlungen, die bei Arbeits-und Wegeunfällen anfallen. Am neuen Standort stehen dem Team um Chefarzt Professor Dr. Michael Jagodzinski die technischen und personellen Voraussetzungen zur Verfügung, die die Kostenträger einfordern. Somit konnte die Zulassung zum Verletzungsartenverfahren bereits vor der für April geplanten Besichtigung der Einrichtung erfolgen. Für das Klinikum ein toller Erfolg, denn: Von 177 Krankenhäusern in Niedersachsen haben nur 47 Kliniken eine Zulassung zum sogenannten Verletzungsartenverfahren. Chefarzt Professor Jagodzinski: „Von der DGUV wird unter anderem vorausgesetzt, dass es standardisierte Behandlungsabläufe für jede Unfallverletzung gibt, dass eine getrennte Behandlung von infektiösen und nicht infektiösen Verletzten möglich ist, dass 24 Stunden über das gesamte Jahr ein Facharzt fÜr Unfallchirurgie und Radiologie am Standort innerhalb von 20 Minuten verfügbar ist, dass spezielle Durchleuchtungseinheiten und moderne Beatmungs- und Infusionsgeräte im Schockraum vorhanden sind, ein Kernspintomograph, ein Hubschrauberlandeplatz und eine große Intensivstation vor Ort sind.” Anforderungen, die das Klinikum erfüllte. Dr. med. Achim Rogge, Geschäftsführung des Klinikums: „Bei uns können jetzt also zum Beispiel Stürze und Rutschunfälle mit Gelenkbrüchen, starke Quetschungen, Schlüsselbeinbrüche mit starken Verschiebungen, Schultergelenksverrenkungsbrüche, Kreuzbandkombinationsverletzungen und vieles mehr behandelt werden!” Außerdem hat das Klinikum seit Anfang des Jahres mit Dr. Ivan Sihombing einen Sektionsleiter für Wirbelsäulenbehandlung und damit einen erfahrenen Neurochirurgen gewinnen können, so dass jetzt auch Unfallpatienten mit leichtem und mittleren Schädelhirntrauma und die häufigsten Wirbelsäulenverletzungen direkt im Schaumburger Klinkum versorgt werden können.