„Es ging nicht darum, dem Kaiser zu alter Herrlichkeit zu verhelfen. Das wollte sein Enkel Wilhelm II. Wir wollen zwei Dinge: erstens das Denkmal historisch einordnen und zweitens Touristen in die Region ziehen”, so der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Matthias Löb bei einem Pressetermin am zweitgrößten Denkmal Deutschlands. Der LWL bietet an diesem Tag die Möglichkeit einer Besichtigung des neuen Besucherzentrums im Ringsockel des Denkmals an. Die sechs Stationen informieren mit Illustrationen, Animationen, Fotografien, kurzen Texten und interaktiven Sequenzen über die Natur- und Kulturgeschichte der Porta. Im Eingangsbereich befinden sich die „Kaiserlichen Aussichten”, eine Bilderwand mit rund 40 Erinnerungsfotos von Besuchern aus verschiedenen Jahrzehnten. Das Rondell widmet sich dem Denkmal aus den Perspektiven „Kaiser” (Wilhelm I. und II.), „Denkmal” und „Publikum”. Das Denkmal wurde zwischen 1892 und 1896, nach dem Entwurf des Berliner Architekten Bruno Schmitz errichtet. Die Kaiserfigur in Mitten des Denkmals ist vom Bildhauer Kasper von Zumbusch, aus Wien gestaltet worden. Am 18. Oktober 1896 eröffneten Kaiser-Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria das Denkmal erstmals. Seither steht das von weitem zu erkennende Wahrzeichen der Stadt Porta Westfalica, auf 268 Metern Höhe, über der Weser. Blickfang der 270 Quadratmeter großen Präsentation ist die Panoramawand mit 33 Einzelszenen zu kulturellen Ereignissen der Region. Von hier aus ist durch die neuen verglasten Fensterbögen eine tolle Aussicht zu genießen. Bei Fragen der Besucher zur Ausstellung, Denkmal-Geschichte und Umgebung stehen ebenfalls bis 18 Uhr sogenannte Kulturlotsen bereit und helfen weiter. Das Besucherzentrum hat täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Neben der Besichtigung des neuen Besucherzentrums im Ringsockel des Denkmals bietet der LWL am 8. Juli zusammen mit dem Betreiber des neuen Restaurants „Wilhelm 1896” ein umfangreiches Rahmenprogramm. Es gibt Speisen und Getränke, Informationen rund um das Denkmal und die Region. Ein Kinderprogramm wird sich bis 18 Uhr um „den Kaiser” drehen: Bei einer Luftballonaktion können „Grüße vom Wilhelm” versendet werden. Eine Rallye lädt Kinder dazu ein, das neue Besucherzentrum und seine Umgebung zu erkunden. Gleichzeitig sind die Besucher am „Selfie-Spot” dazu aufgerufen, eine fotografische Erinnerung an den Tag der Wiedereröffnung im Internet über Instagram zu teilen. Diese Fotos werden später auch in der Besuchergalerie im Eingangsbereich des Besucherzentrums zu sehen sein. Der LWL präsentiert sich mit seinem LWL-Mobil. Wer über das Kaiser-Wilhelm-Denkmal hinaus etwas über die preußischen Spuren in Westfalen erfahren möchte, kann sich am Stand des Netzwerkes „Preußen in Westfalen” informieren. Viele Touristen, aber auch Personen aus den angrenzenden Regionen kommen, um das Denkmal und die Aussicht zu betrachten. Aber auch Reisende in Auto, Bus oder Bahn bestaunen das 88 Meter hohe Denkmal. Der LWL erwartet circa 150.000 Besucher pro Jahr. Foto: LWL/Hübbe