RINTELN (ste). Die Beschlusslage vor der letzten Ratssitzung beauftragte Bürgermeister Thomas Priemer lediglich damit, die städtischen Eigentumsanteile am Brückentorsaal in Abstimmung mit dem weiteren Eigentümer des Restkomplexes an einen Investor zu verkaufen. Jetzt wurde der Spielraum für den Bürgermeister durch einen Zusatzantrag erweitert. Jens Maack, Heinrich C.V. Sasse und Heinrich F.W. Sasse hatten einen Ergänzungsantrag eingereicht, der auch die Möglichkeit des Baus eines Brückentorsaals am jetzigen Standort und ein „sale and lease back” ausloten soll. Soll heißen: Ein Investor baut einen Saal, die Stadt mietet zurück. Sasse begründete seinen Antrag damit, dass der Bürgerwille bezüglich des Standorts eindeutig sei: „Das ist auch ein Zeichen an die Vereine: Wir lassen Euch nicht im Regen stehen!” Ein Verfahren übrigens, dass bereits Investor Norbert Dittel der Stadt vorgeschlagen hatte, was hier jedoch auf wenig Gegenliebe stieß. Warum, das stellte Veit Rauch (CDU) nochmal klar. Sieben Euro Miete für den Quadratmeter sanierten Brückentorsaal sei in etwa das, was man auch für Wohnraum zahlen müsse. Und das sei eindeutig zu viel: „Das sind rechnerisch etwa 75.000 Euro pro Jahr und 2,5 Millionen in 25 Jahren!” Ihre ablehnende Haltung habe sich die CDU in dieser Frage bewahrt, denn auch Kay Steding war der Meinung: „Der Verkauf des Saals war falsch und bleibt das auch. Besser ist es, in Eigenregie der Stadt zu sanieren!” Auch für Dr. Ralf Kirstan (FDP) war es schwer zu erkennen, warum Investoren an diesem Standort der Stadt einen „Schnäppchenpreis” bieten sollten. Ohnehin sah Dr. Kirstan Zeichen dafür, dass die Stadt den Saal künstlich „totgeschrieben” habe, denn auch der Investor Norbert Dittel hätte mit seinen Ingenieuren einen kritischen Blick in das Objekt gehabt und dennoch Geld dafür bezahlen wollen: „Die hatten doch wohl keine Tomaten auf den Augen?!” Für Dieter Horn von der SPD war der Antrag eine Erweiterung der Möglichkeiten des Bürgermeisters und das wolle man sich nicht kaputt machen lassen: „Wir stimmen zu!” Und auch Christoph Ochs von den Grünen wollte alle Möglichkeiten ausloten und nichts ausschließen. Dr. Gert Armin Neuhäuser von der WGS war nicht der Meinung seines WGS-Kollegen Sasse: „Sale an lease back generiert auch immer den Gewinn des Investors!” Er habe ein Grundvertrauen in den Bürgermeister, dass dieser das beste für die Stadt heraushole. Ob Priemer allerdings schon Gespräche mit Investoren führt, darüber wollte er öffentlich keine Aussage machen; zu tief sitzt der Frust über den Umgang mit Investor Norbert Dittel.Foto: ste