Bürgermeister Wilfried Schröder und sein 1. Stellvertreter Jürgen Simon, beide gehören der CDU – Fraktion im Gemeinderat an, gaben sich entspannt. Simon hatte kenntnisreich den Etat des laufenden Haushaltsjahres vorgestellt und konnte dem Gemeinderat berichten, dass der Ergebnishaushalt eine schwarze Null aufweist. Der Gesamtetat 2019 ist sowohl im Ergebnishaushalt mit 1,2 Mio. Euro als auch im Finanzhaushalt mit fast 1,5 Mio. Euro ausgeglichen. Letzterer weist ein kleines Plus auf. Simon kann sich zusammen mit seinen Ratskollegen über sehr gut fließende Steuereinnahmen freuen. Trotzdem habe man beim Aufstellen des Etats Augenmaß bewiesen und vernünftig geplant. „Wir können davon ausgehen, dass wir die Zahlen erreichen”, sagte er in die Runde. Als ein finanzielles Problem erweist sich für die Kommune, dass das Land lediglich 81.800 Euro an Kostenübernahme für den beitragsfreien Kindergarten überweist. Diese sind für die Personalkosten gedacht, die bei der Kinderbetreuung entstehen. „Vielleicht haben wir Glück, dass das Land noch etwas mehr herausrückt”, verlieh Simon seiner Hoffnung Ausdruck. Die Kosten für die Unterhaltung des Gebäudes, für Strom und Wasser gehen zu Lasten der Gemeinde. Für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren erhebt Lüdersfeld Beiträge von den Eltern. Investiert wird in diesem Jahr in die Sanierung der Straße Am Sportplatz. Dafür haben die Planer 260.000 Euro in den Etat eingestellt. Die Kosten für die Erneuerung der Straße trägt die Gemeinde Lüdersfeld. Eine Straßenausbaubeitragssatzung gibt es in dem Ort nicht. „Die wäre in der Straße auch kaum anzuwenden, da es dort nur vier Häuser gibt”, sagte Schröder. 20.000 Euro kommen auf die Gemeinde an Kosten für die Wiederaufforstung des Geländes am Fischteich zu. Weitere 10.000 Euro sind für den Ausbau des Fußwegs an der Meierhofbrücke vorgesehen. Dieser wird von fleißigen Helfern ehrenamtlich hergerichtet. 253.900 Euro werden als Kredit aufgenommen. Danach wird der Schuldenstand bei 630.000 Euro insgesamt liegen. Für die vorhandenen alten Kredite sind jährlich 35.000 Euro an Tilgung und Zinsen aufzubringen. „Wir sind nicht in der Lage, mit eigenem Geld etwas zu machen”, urteilte Simon. „Wenn wir investieren, müssen wir das mit Krediten finanzieren. Unser Haushalt ist ganz eng gestrickt”. Die Transferleistungen, die aus dem Lüdersfelder Haushalt als Kreis- und Samtgemeindeumlage zu zahlen sind, machen einen ziemlichen Batzen aus. Nach Auskunft des Bürgermeisters fließen über 80 Prozent der Einnahmen der Gemeinde in die beiden Umlagen. Die Kreisumlage beläuft sich auf 467.000 Euro, die Samtgemeindeumlage auf 225.400 Euro. Der Gemeinderat hatte keine Einwendungen gegen den Etat und ließ die Vorlage einstimmig passieren. Foto: bt