Jetzt meldet sich die CDU-Fraktion im Rat der Gemeinde Beckedorf zu Wort. Deren Fraktionsvorsitzender Jörg Windheim teilt nach eigenem Bekunden in Übereinstimmung mit seinen Fraktionskollegen Jens Bremer, Marco Redschus, Ralf Riekemann und Dietmar Szesny mit, die Fraktion „geht nicht konform mit der Meinung des CDU-Samtgemeindeverbandes und dessen Beschluss, die Kandidatin der Grünen, Sonnekalb-Unruh, zu unterstützen.” Windheim weist darauf hin, dass auf der Einladung zu dem Treffen im Dezember zur Wahl eines Kandidaten für die Bürgermeisterwahl lediglich eine „Aussprache” und keine „endgültige Beschlussfassung” angeführt war. Aus Beckedorf habe aus Termingründen niemand teilnehmen können. Für die Fraktion sei der durch den Samtgemeindeverband gefasste endgültige Beschluss für Sonnekalb – Unruh als gemeinsame Kandidatin „eine Überraschung” gewesen. Zudem sei im Vorfeld mit der CDU Beckedorf über eine stattfindende Kandidatensuche nicht gesprochen worden. Die dringliche Bedeutung des Beschlusses sei aus der Einladung nicht ersichtlich gewesen. Die CDU-Fraktion im Beckedorfer Rat favorisiert bei der Wahl des Samtgemeindebürgermeisters am 26. Mai uneingeschränkt die parteilose Kandidatin Svenja Edler. Die Bückeburgerin geht für die SPD in das Rennen um das Bürgermeisteramt. Nach Auffassung des Beckedorfer Fraktionschefs zeichnet sich die SPD-Kandidatin durch ihre Verwaltungsausbildung, ihr Fachwissen und ihre langjährige Berufserfahrung aus. Obendrein verfüge sie über Verwaltungs- und Führungserfahrung in einer Samtgemeinde, die ähnlich strukturiert sei wie die Samtgemeinde Lindhorst. Sie sei ratspolitisch unvoreingenommen, so Windheim weiter. Seine Fraktion sehe hier ein großes Potential zur weiteren Verbesserung der interfraktionellen Zusammenarbeit, um die Samtgemeinde zukunftsfähig zu entwickeln. Die Fraktion rufe aus diesem Grunde alle Wählerinnen und Wähler auf, „die Kompetenz zu wählen und Svenja Edler ihre Stimme zu geben.” Die Position des Verwaltungschefs ist nach den Worten Windheims und seiner Fraktionskollegen „unbedingt mit einem kompetenten, fachlich versierten Vollprofi” zu besetzen. Eine Verwaltungsführung biete keinen „Spielraum für Experimente”, die Samtgemeindeverwaltung sei „kein Abenteuerspielplatz für Selbstverwirklicher”, urteilt der Kommunalpolitiker. Die Mitgliedsgemeinden seien aufgrund ihrer nebenberuflich ausgeführten, ehrenamtlichen Führung auf eine fachkompetente Begleitung und Unterstützung dringendst angewiesen. Gegen die von der CDU mitgetragenen Kandidatin Sonnekalb-Unruh spreche deren völlig inakzeptables Wahlprogramm und Äußerungen, insbesondere die Forderung, alle Kindertagesstätten der Mitgliedsgemeinden unter die Führung und Verwaltung der Samtgemeinde zu stellen, führt Windheim an. Der Ort Beckedorf habe schmerzlich die Schließung der Grundschule hinnehmen müssen, wozu die von der CDU mitgetragene Bewerberin mit ihrem ehrgeizigen Engagement im Schulelternrat der Grundschule Lindhorst beigetragen habe. Der Verlust wirkt sich nach Meinung des Fraktionschefs noch immer negativ aus. Eine Übertragung der Kindertagesstätten hätte eine finanzielle Mehrbelastung durch eine erhöhte Samtgemeindeumlage zur Folge, die es in den einzelnen Gemeinden zu erwirtschaften gelte. Kritisch sieht Windheim auch die Wahl Sonnekalb – Unruhs zur Samtgemeindebürgermeisterin vor dem Hintergrund, dass sie die Ehefrau des CDU – Fraktionssprechers im Lindhorster Samtgemeinderat ist. „Die Konstellation wäre nicht besonders günstig und könnte zu Komplikationen, zumindest zum ‚Geschmäckle‘ führen”, meint er und ist sich darin mit seinen Fraktionskollegen einig. Neben Edler und Sonnekalb – Unruh tritt Matthias Hinse (Die Linke) als weiterer Kandidat bei der Wahl des Samtgemeindebürgermeisters am 26. Mai, dem Tag der Europawahl, an. Foto: bt