EVESEN/RÖCKE (nh). Großer Andrang am Donnerstagabend in der Großen Klus in Röcke: auf Initiative des Ortsrates Evesen wurde für die Ortsteile Evesen, Petzen, Röcke, Berenbusch und Nordholz der Prozess für ein integratives Dorfentwicklungskonzept (D.E.) gestartet. Unter Mitwirkung der Bürger soll das Konzept Lösungsansätze erarbeiten, um die Ortsteile zukunftsfähig aufzustellen. Das Interesse war riesig: der Saal der Klus war bis auf den letzten Stuhl besetzt, über 60 Anmeldung waren im Vorfeld bei der Verwaltung eingelaufen. Bei kurzer Abfrage wurde deutlich: sowohl Bürger als auch Vertreter der hiesigen Vereine, Gewerbe und der Politik hatten sich zu diesem Termin eingefunden. Nach herzlicher Begrüßung durch den Ortsbürgermeister Horst Schwarze und Björn Sassenberg, Verwaltung Stadt Bückeburg, wurde kurz der Prozess des Bürgerworkshops vermittelt. Besonders im Kontext der nahenden Schließung des Netto-Marktes sowie der Tankstelle zum Ende des Jahres bekommt die Chance, die Gemeinde mit dem D.E. weiter voranzubringen, große Relevanz. Es sollte erarbeitet werden, wie man sich für eine mögliche Bewerbung für das Landesprogramm zur Dorfentwicklung aufstellen möchte. Hierzu stellten die beteiligten Firmen plan HC sowie Mensch & Region, die sich unter anderem auf Dorfentwicklungsprozesse spezialisiert haben, relevante Statistiken und mögliche Entwicklungsoptionen vor. Aktuell leben in Evesen und den umliegenden Ortschaften insgesamt 3.636 Menschen. Handlungsfelder des Konzeptes könnten die Mobilität, der Tourismus und die Naherholung, die (Land-)Wirtschaft, die Innenentwicklung, Baukultur, Natur, Soziales und vieles mehr. Zu diesen Bereichen wurden Arbeitsgruppen eingeteilt, die sich aktiv untereinander austauschen und weitere Anregungen miteinbringen sollten. Denn diese erarbeiteten Inhalte werden das Konzept gestalten, wenn der Rat dieses absegnet und die Aufnahme in das Landesprogramm erfolgt. Alternativ, bei Nicht-Aufnahme, gäbe es zum einen die Möglichkeit, sich mit Meinsen, Warber und Scheie zu einer größeren Dorfregion zusammenzuschließen und sich 2020 erneut zu bewerben oder aber das erarbeitete Konzept in Eigenregie emzusetzen. Positive Beispiele aus anderen Kommunen zeigten den Anwesenden, dass sowohl das eine als auch das andere möglich ist. Positiv aufgenommen wurden die Beispiele, in denen Gemeinden wieder einen Dorfladen oder aus eigener Kraft einen Nahversorger organisiert hatten. So starteten die zahlreichen Workshop-Teilnehmer in ihren Arbeitsgruppen zur Handlungsfeldanalyse: munter wurde sich ausgetauscht, Chancen und Risiken erwogen und Stärken und Schwächen der Dorfregion ausgemacht. Die Ergebnisse werden dann im Abschluss gesammelt und verschriftlicht. „Man kann es gemeinsam schaffen, wir befinden uns bereits auf dem Weg”, versicherte Architekt Ivar Henckel den Anwesenden. Auf Grundlage der erarbeiteten Ergebnisse soll am 6. Juni eine zweite Dorfwerkstatt veranstaltet werden, bevor entschieden werden kann, wie es mit dem Prozess der Dorfentwicklung in Evesen weitergehen kann. Foto:nh