Im Jahr 1974 gegründet, ist KTR heute mit gut 150 Mitarbeitern ein Spezialist für die Verarbeitung verschiedenster Werkstoffe. Der Name sei jedoch irreführend, wie Geschäftsführer Ulf Kleinau erklärte: Mittlerweile würden mehr Elastomer- und Stahlteile als Kunststoffelemente hergestellt. Zum Einsatz kommen dabei unterschiedliche Technologien wie der Spritzguss, die Beschichtung oder Autoklavenfertigung, die Beermann allesamt bei einem Rundgang durch die Produktionshallen hautnah erlebte. Möglich seien sowohl große Serienfertigungen als auch individuelle Kundenaufträge. Überrascht zeigte sich Beermann, dass zu den Kunden, die überall auf der Welt sitzen, zum Beispiel auch viele Firmen aus dem nahen und fernen Osten zählen. Das Gros der Aufträge komme aus der Bauindustrie und dem Sektor der Landmaschinen. Der Anteil, der dabei auf Großbritannien zutrifft, sei vernachlässigbar, sagte Angela Wördehoff, seit Mai 2016 gemeinsam mit Kleinau in der Geschäftsführung, auf Nachfrage des Bundespolitikers. Stand jetzt wäre KTR vom Brexit weniger betroffen. Kleinau zeigte sich jedoch skeptisch zu der in Europa betriebenen Politik, allen voran zur Energiewende. Bei einem totalen Atom- und Kohleausstieg sehe er für den hiesigen KTR-Standort schwarz, wäre er doch gegen Marktbegleiter, die keinen derartigen Ausstieg vornehmen, nicht mehr wettbewerbsfähig: „Wir könnten den Strom dann nicht mehr bezahlen, weil wir hier sehr viel Energie benötigen”, so Kleinau. Beermann erinnerte daran, dass Deutschland bereits einen Anteil von 42 Prozent an regenerativen Energien im Stromnetz habe – so viel wie keine andere vergleichbare Industrienation. Man war sich einig, dass vorrangig die Unternehmen in Sachen Energienutzung und -einsparung in die Pflicht genommen würden. Aber: „Wir müssen auch als kleine Einheit, als Bürger, schauen, was wir tun können”, forderte Beermann. Spürbar sei auch das politische Geschehen auf der anderen Seite des großen Teichs. „Ein Wachstum haben wir dieses Jahr bislang generieren können, aber der extreme Anstieg, der die letzten Jahre zu verzeichnen war, scheint sich so nicht fortzusetzen”, sagte Wördehoff. Zurzeit sei der Betrieb mit zwei Schichten jedoch gut ausgelastet und die Zukunftsprognose sei weiterhin positiv und sichere den Standort. Foto: jl