Sanierungsbedarf und Schulentwicklung In der vergangenen Bauausschusssitzung präsentierte die Klimaschutzagentur Weserbergland ihren Energiebericht und das Architektenbüro Esther und Schwarze sein Sanierungskonzept für die Grundschule Meinsen. Der Ausschuss nahm diese Berichte erst einmal nur zur Kenntnis, die Fraktionen werden intern über dieses Thema beraten. In einer gemeinsamen Sitzung des Schul- und Bauausschusses Ende Oktober soll das weitere Vorgehen des Anfang des Jahres auf dem Weg gebrachten Schulentwicklungskonzeptes besprochen werden, erst dann wird auch klar werden, welche Maßnahmen aus dem Konzept für Meinsen umgesetzt werden sollten. Die Maßnahmen wurden bereits vom Architektenbüro nach Einzelmaßnahmen gruppiert und nach Priorität sortiert. „Falls wir die Maßnahmen nur auf das Erforderliche herunterfahren, kämen wir auf ein Investitionsvolumen von etwa 1,4 Millionen Euro. Mit Hinblick auf eine langfristige und energieeffiziente Sanierung für den gesamten Komplex mit Schulgebäude, Kindergarten und Sporthalle kämen wir inklusive optionaler Maßnahmen und Baunebenkosten auf rund 2,85 Millionen Euro”, erläuterte Architekt Oliver Schwarze. Energetische Sanierung Maike Failing von der Klimaschutzagentur Weserbergland hatte im Vorfeld einen Energiebericht für die Meinser Grundschule erstellt. Rund 14 Prozent des Energieverbrauches ließe sich mit mehreren Maßnahmen einsparen. „Wir haben hier ein sehr komplexes Gebäude mit unterschiedlichen Baujahren und mehreren Anbauten. Unter anderem bei der Beleuchtung und der Außendämmung gibt es ein hohes Einsparpotenzial”, erklärte Failing. Das Sinnvollste wäre daher die Installation von Bewegungsmeldern in den Fluren, Sanitärbereichen und ähnlichen, die die, dann umgerüstete, LED-Beleuchtung nur nach Bedarf anschalten würden. Hinzu komme die Dämmung der Außenwände, die Erneuerung der Dämmung der obersten Geschossdecke sowie die Sanierung des Flachdaches der Kita und Sporthalle. „Allein die Flachdachsanierung würde den Wärmeverbrauch um 18 Prozent reduzieren”, so Failing. Hinzu komme ein Austausch schlechter Fenster und Türen sowie ein Windfang für den Haupteingang. Generell habe das Gebäude relativ gute Wärme-Verbrauchswerte im Vergleich zu den anderen Grundschulen, jedoch ist der Stromverbrauch deutlich höher im Vergleich”. Sanierung des Baukörpers Hinzu kommen zahlreiche Maßnahmen am eigentlichen Baukörper der unterschiedlichen Gebäude. Das Grundgebäude der Schule, erbaut 1959, bedürfe umfangreicher Brandschutz- und Sicherheitsmaßnahmen im Umfang von etwa 63.000 Euro. „Der Sicherheitsaspekt steht an erster Stelle, daher sind die Maßnahmen auch von oberster Priorität”, so Architekt Schwarze. Auch das Kitagebäude, Baujahr 1962 und 1977, sowie die Sporthalle, Baujahr 1971, bedürfe ebenfalls Maßnahmen in Sachen Sicherheit und Brandschutz. In der Sporthalle fehle der Rettungsweg vom Obergeschoss, des Weiteren müsste auch ein Rettungsweg vom Schießstand im Keller geschaffen werden. Die geplanten Kosten für die Rettungswege würden sich auf 78.000 Euro belaufen. In der Kita herrsche im Akustik-Bereich großer Sanierungsbedarf, entsprechende Maßnahmen werden mit 40.000 Euro angerechnet. „Eine bessere Akustik und ein somit geringeres Lärmaufkommen wirkt sich auch auf das Befinden und die Gesundheit des Personals aus, daher sollte hier nicht gespart werden”, so der Architekt. Auch im Schulbereich würde sich die akustische Sanierung der Unterrichtsräume auf 16.000 Euro belaufen. Hinzu kommen als wichtige Maßnahmen im Schulbereich die Sanierung des Pultdaches für 95.000 Euro, welches derzeit schon Risse aufweise und zeitnah erneuert werden muss, sowie die Erneuerung des Satteldaches samt Isolierung für etwa 187.000 Euro. Das Flachdach der Kita solle ebenfalls saniert werden für rund 84.000 Euro. Hinzu kommen Sanierungen der WC-Anlagen im Schulgebäude, der WC- und Waschräume im Kita-Bereich sowie die Umkleide-, Dusch- und WC-Räume der Sporthalle. Die Gesamtmaßnahmen für das Schulgebäude würden sich nach dieser Rechnung ohne optionale Maßnahmen und Baunebenkosten auf 668.000 Euro, für die Kindertagesstätte auf 328.000 und für die Sporthalle auf 394.000 Euro belaufen. Weiteres Vorgehen Das Konzept gehe nun in die Fraktionen und zeitgleich in die eingangs erwähnte gemeinsame Sitzung mit dem Schulausschuss, berichtet Andreas Paul Schöniger, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler und Vorsitzender des Schulausschusses. Der Ortsrat Meinsen-Warber werde sich in seiner nächsten Sitzung am 7. November mit dem Thema befassen. Allgemein könne man sagen, dass das Konzept ein positives Signal sei, den Schulstandort in Meinsen zu erhalten. „Die kleinen Schulen und Standorte sollten erhalten bleiben und weiter gefördert werden. Diese Schulen mit kleineren Klassen ermöglichen mehr individuelle Förderung für die Schüler, daher würde ich mich als Schulausschussvorsitzender freuen, wenn die GS Meinsen erhalten bleiben würde. Es wäre ein richtiger Schritt für die Kleinen und ich finde es gut, dass sich nun bemüht wird, damit es in dieser Sache voran geht. Jetzt müssen wir mal schauen, wohin die Reise gehen wird”, so Schöniger. Foto:nh/privat