Zwar wurde bei nur einer Enthaltung die weitere Planung beschlossen. Doch es könnte noch eine Notbremse gezogen werden, falls die Kosten aus dem Ruder laufen. Nicht anders lauteten die Zwischentöne bei der Debatte in der Ratssitzung. Für Börries von Hammerstein (CDU) sei „es völlig klar, das was gemacht werden muss”. Es dürfe auch keine „Halbsanierung” sein. Aber er fürchte, dass die Kostenschätzung nicht ausreichen werde. Der Grund: Der Förderantrag an das Dorfentwicklungsprogramm, aus dem jetzt 252.000 Euro bewilligt wurden, stammt vom 4. September 2019. Weitere 230.000 Euro will sich die Gemeinde den Ausbau kosten lassen. Wenn die Sanierung im Sommer 2022 erfolge, seien fast drei Jahre seit der ursprünglichen Planung vergangen. Bekanntlich gebe es im Handwerk enorme Kostensteigerungen. „Wir sehen die Förderung als Geschenk an”, erklärte Daniela Kastning (WGA) und freute sich über das zu erwartende Einvernehmen im Rat. Das habe „sich vor drei Wochen noch anders angehört”, bemerkte sie und erntete prompt einen Zwischenruf. Elisabeth Rautenberg-Röver (Grüne) zeigte sich ebenfalls ssberrascht von der jetzt positiven Einstellung”. Widerspruch erntete Kastning bei ihren Ausführungen, die Folgekosten der Sanierung belaufen sich für die Gemeinde nur jährlich rund 2500 Euro. Da hakte Torsten Nörenberg (CDU) ein, dass ja wohl doch ein Darlehen aufzunehmen sei. Gemeindedirektor Georg Hudalla bezifferte daraufhin die Belastung auf jährlich 10.000 Euro über die Dauer von 30 Jahren. Kastning erwiderte, das Gebäude könne durch Vermietung auch Einnahmen generieren. Von Hammerstein blieb bei seiner Kritik. Würden die Kosten „exorbitant” steigen, könne es nur eine Teilsanierung geben, mutmaßte er. Doch dies festzulegen, sei erst nach dem Ausschreibungsergebnis möglich. „Wir wollen es doch”, unterstrich er erneut, „aber wir müssen mit unseren Mitteln auch haushalten. Alles andere wäre fahrlässiger Umgang mit Geld.” Nach weiterer kurzer Debatte kam es zum Beschluss über die weitere Planung, in der im Haushalt bereits 50.000 Euro veranschlagt sind. Nur Heinrich Rust (CDU) enthielt sich. Seine Frage, wie denn die Einschränkung „exorbitante Kosten” zu definieren sei, blieb unbeantwortet.