Hösl wagte aber auch einen Blick in die Zukunft. Stichwort: Standortzusammenlegung. Irgendwann werde es die Feuerwehr wohl nicht mehr im Ort geben. Sie regte an, eine Dorfjugend zu gründen, und sicherte Interessierten auch gleich die Unterstützung der Gemeinde zu. Die Pflege der Gemeinschaft sei bedeutend für das dörfliche Leben. Noch ist das aber Zukunftsmusik und so feierten die zahlreich den Hof säumenden Bürger einen „großen bedeutenden Tag für unseren Ort”, wie es Hösl formulierte. Ohne kirchlichen Beistand, der Pastor hatte abgesagt, dafür aber mit instrumentaler Begleitung durch das Blasorchester Bad Nenndorf stimmte die Bürgermeisterin den Choral aus dem 17. Jahrhundert „Nun danket alle Gott” an, um an den Hintergrund des Erntefestes zu erinnern. Danach gehörte das Pflaster den Bad Nenndorfer Rotröcken, deren Mitglieder übrigens mittlerweile allesamt aus Riehe kommen, die den „Freischütz” tanzten. Zum anschließenden Ehrentanz unter der Erntekrone lud Ortsbrandmeister Carsten Riechert alle Bürger ein. Der Großteil zog es aber offenkundig vor, den Profis in Tracht zuzuschauen, statt selbst das Tanzbein zu schwingen. Aktiv wurden sie dennoch, als sich der Umzug zum Takt des Spielmannszugs der Feuerwehr Reinsdorf zum Rundmarsch durchs Dorf in Bewegung setzte. Das Ziel: Das Vereinsheim, wo die Erntevesper mit Musik und Tanz auf die Teilnehmer wartete. Zuvor waren bereits die kleinsten Besucher beim bunten Kinderfest auf ihre Kosten gekommen. Foto: jl BUZ NE37JL37 01: Die Bad Nenndorfer Rotröcke heben beim Trachtentanz ab, bevor der Rundmarsch durchs Dorf startet. BUZ NE37JL37 02: Das Blasorchester Bad Nenndorf begleitet den von den Festteilnehmern gesungenen Choral unter der Erntekrone.