In dem Papier fordern die Elternvertreter, die Kosten für die Randzeiten wieder abzuschaffen. Die achtstündige Kernbetreuung, die kostenlos ist, beginnt um 7.30 Uhr und endet um 15.30 Uhr. Darüber hinaus können Eltern für 30 Euro je halbe Stunde Früh- und Spätdienste ab 7 Uhr und bis 17 Uhr buchen. Das Land habe mit der Gebührenbefreiung Familien entlasten wollen – die Kommune führe diese Gebühren durch die Hintertür wieder ein, lautet der Vorwurf des SER. Dass Sonderzeiten extra kosten, sei auch schon früher der Fall gewesen, gibt die Verwaltung in ihrer Stellungnahme zu bemerken. Ein weiterer Kritikpunkt aus Sicht des SER: Die neue Satzung verhindere, dass das Mittagsessen für die Kinder bedarfsgerecht bestellt und abgerechnet werde. Stattdessen kassiere die Samtgemeinde eine Pauschale–”auch wenn die Kinder aufgrund von Krankheit oder Urlaub längere Zeit gar nicht am Essen teilnehmen”. Durch die Gebührenfreiheit rechnet die Samtgemeinde mit einer steigenden Nachfrage der Ganztagsbetreuung und folglich auch der Verpflegung. Daher soll das Essen zentral geordert werden. Das finden die Elternvertreter „unverhältnismäßig und unsozial”, den darin enthaltenen Verwaltungsbeitrag „intransparent und unsachgemäß”. Laut Satzungsentwurf kostet das Mittagessen in Kindergarten und Hort 73 Euro pro Monat. Zudem hätten Kinder dem Elternrat zufolge berichtet, wie vor ihren Augen Essen, das durch das neue Verfahren zu viel bestellt worden war, vernichtet wurde. Dies sei pädagogisch schädlich und müsse sofort gestoppt werden. Dieses Vorgehen bezweifelt die Verwaltung, „da überschüssiges Essen nicht in der KiTa entsorgt, sondern an den Anbieter zurückgegeben werden soll”– so wie es auch schon in der Vergangenheit Praxis gewesen sei. Und: Bei längerem Fernbleiben des Kindes, so steht es jetzt in der Satzung, kann die Pauschale auch anteilig erstattet werden. Die Verwaltung bedauert, dass der SER, der sich erst kürzlich neu konstituiert hat, direkt an die Öffentlichkeit gegangen ist: „In einem persönlichen Gespräch hätten wir vermutlich das ein oder andere Missverständnis ausräumen können.” Gegenstand der neuen Satzung sei der Konsens, der in Gesprächen an einem Runden Tisch Ende September erzielt worden sei. Daran habe auch eine SER-Vertreterin teilgenommen. Foto: jl/Archiv