Karl-Heinz Oelkers hat es sich zum Ziel gesetzt, selbstverständlich erscheinende steinere Zeugen aus allen Bereichen menschlichen Schaffens zu erfassen und sie der Nachwelt zu erhalten. Denn gerade die Selbstverständlichkeit berge die Gefahr, dass diese „Spuren” unwiederbringlich verschwinden. Schon heute seien die Verluste groß. Dass es nicht noch mehr werden, wird bei der Schaumburger Landschaft geradezu beispielhaft aufgearbeitet: Die Datenbank umfasst bereits weit über tausend Eintragungen – mehr als im gesamten übrigen Niedersachsen zusammen.
Oelkers selbst ist dabei auf die Mitarbeit von Experten vor Ort angewiesen. In Feggendorf und Apelern hatte er dabei überhaupt keine Probleme: „Hier hat es dank einer sehr guten Mannschaft so gut wie noch nie geklappt”, freute er sich über die redaktionelle Mitarbeit von Karl Rickenberg, Hermann Rickenberg, Heinrich Uhlenbecker und Nicole Wehner in Feggendorf sowie Herbert Schmolke und Alexandra Schmolke in Apelern. Rund 40 Fotos, drei historische und aktuelle Karten sowie etliche Texte wurden verarbeitet. Das Poster selbst nennt die Standorte der abgebildeten Objekte. Die beiden Erläuterungsblätter im DIN-A3-Format liefern die Fakten. „Diese plakative Darstellung erlaubt trotzdem eine Detailsuche”, erklärt Oelkers das Prinzip. Inzwischen sind schon 15 Ortsspaziergänge erschienen. Rechtzeitig zum „Tag des offenen Denkmals” stehen weitere auch für Horsten sowie für den Bad Nenndorfer Kurpark zur Verfügung.
Dank finanzieller Zuschüsse der jeweiligen Kommunen lässt sich der Preis für die aufwändige Information gering halten: Nur 4,50 Euro kosten Poster und Erläuterungen komplett. Sie sind bei Heimatvereinen, bei der Touristinformation Bad Nenndorf sowie an mehreren Standorten beim „Tag des offenen Denkmals” zu haben. Die „Ortsspaziergänge” beschränken sich nicht nur auf Häuser, Brunnen und Mauern im Ort, sondern machen unter anderem neugierig auf Steinbrüche, Hügelgräber, Grenzsteine und - speziell in Feggendorf - das Bergwerkswesen. Einen besonderen Reiz bilden die historischen und aktuellen Karten: „Sie geben die Entwicklung aus 200 Jahren wieder”, erläuterte Oelkers am Beispiel Feggendorf: Denn die Kurhannoversche Landesaufnahme stammt von 1782 und erlaubt Vergleiche mit der 1896 erfolgten Preußischen Vermessung sowie dem aktuellen Straßenbild. In Apelern ist es ähnlich. Am „Tag des offenen Denkmals” weist die „Schaumburger Landschaft” auf die „Spurensuche” mit einer kleinen Ausstellung im Rodenberger Heimatmuseum hin. Aber auch an anderen Objekten werden die Ergebnisse der seit vier Jahren erfolgten „Spurensuche” nicht zu übersehen sein. Foto: al