Dass der Milanweg selbst bald zur „Zone 30” wird, wie dies für andere Siedlungsbereiche des Fleckens gilt, sagte der stellvertretenden Gemeindedirektor Jörg Döpke ohne Umschweife zu. Auch das Ortseingangsschild werde im Zuge der Bauarbeiten bis an die jetzige Bebauungsgrenze versetzt.
Doch das war den rund 40 Anwesenden zu wenig. Sie forderten massiv Maßnahmen, die die Geschwindigkeit auf der nach Lauenau hineinführenden abschüssigen Strecke drosseln: „Da sind selbst Lastzüge mit hundert Sachen unterwegs”, will ein Anlieger beobachtet haben.
Ratsherr Karsten Sucker (SPD) räumte ein: „Das Problem ist uns bekannt.” Eine Lösung habe sich jedoch bislang nicht gefunden, da die Fahrbahn nur 4,20 Meter breit sei: „Wir können nicht einfach verändern, verjüngen oder verkleinern.” Es müsse Rücksicht auf den landwirtschaftlichen Verkehr genommen werden. Zudem transportiere die Forst Holz über diese Verbindung.
Döpke betonte, dass der bis zum Ende der Bebauung vorgesehene neue Gehweg entlang der Blumenhäger Straße jenseits von Graben und Baumbestand dem Schutz der Passanten vor Autos Rechnung tragen werde. Zugleich versprach er, dem Landkreis die Situation zu schildern und Lösungen zu suchen. Einen von den Anliegern geforderten „Geschwindigkeitsunterbrecher” wie einen Buckel in der Fahrbahn oder unterschiedliche Belag-Streifen lehnte er ab: „Damit haben wir nur schlechte Erfahrungen gemacht.” Bürgermeister Heinz Laufmöller verwies auf ein demnächst von der Samtgemeinde Rodenberg beschafftes mobiles Geschwindigkeitsmessgerät. Dessen Tafel zeigt das jeweilige Tempo des sich nähernden Autos an. Das ließe sich an dieser Stelle gut einsetzen.
Die Verwaltung wird die Anlieger vom Ergebnis der Verhandlungen mit dem Landkreis unterrichten. Diese wollen so lange noch stillhalten. Aber sie haben schon angedroht, mit eigenen Aktionen auf das Problem hinzuweisen. Eine Unterschriftensammlung sei nur eine denkbare Maßnahme. „Den nächsten, den ich dort rasen sehe, der ist dran”, wetterte ein Zuhörer.
Die Ausbauvorschläge stießen im Wesentlichen auf Zustimmung bei den Betroffenen. Allerdings widersprachen sie dem ursprünglichen Plan, die Hauptzufahrt in die Siedlung mit einer Asphaltdecke zu versehen. Vergeblich machte Laufmöller auf Nachteile einer Pflasterung wie größere Gefahren bei Eisglätte, Fahrgeräusche und sich im Laufe der Zeit verändernde Oberflächen aufmerksam. Die Bewohner wollten lieber Steine sehen. Diesem Vorschlag folgte der Ausschuss nach kurzer Beratung ebenso einmütig wie der in der Diskussion geborenen Idee, die 27 Meter breite Einmündung des Milanwegs in die Blumenhäger Straße mit einer Verkehrsinsel samt Schrägbord und Baum zu versehen. Das hielten die Anwohner für besser als ein Pflanzbeet am Seitenrand: „Das ist doch ohnehin nur was für Hundebesitzer”, murrte der direkte Nachbar, „und pflegen will ich das auch nicht”.
Besorgte Fragen, ob die Ausbauwünsche eine neue Kostenpflicht für die Eigentümer auslösen könnten, verneinte Döpke: „Das haben Sie schon beim Kauf des Grundstücks mitbezahlt.” Fünf Jahre ist das inzwischen her. Entsprechend demoliert sieht die Baustraße bereits aus. Es haben sich Absenkungen und Löcher gebildet. Die künftige Fahrbahn wird 5,50 Meter breit sein, jedoch durch Pflanzbeete an drei Stellen verjüngt. Von ihr zweigen schmale Stichwege zu den Grundstücken in der jeweils zweiten Reihe ab. Foto: al