Es sei wichtig, zu erkennen, dass das die Taten der Nationalsozialisten nicht irgendwo anders stattgefunden hätten. Mitbürger aus der unmittelbaren Nachbarschaft waren betroffen. Das Erinnern gilt vor allem den Obernkirchnern, die ihr Leben, ihr Hab und Gut und ihre Heimat verloren hatten.
Bürgermeister Oliver Schäfer, Pastor Wilhelm Meinberg und Pfarrer Norbert Mauerhof wiesen geschlossen darauf hin, mit der Gedenkfeier auch vor antisemitischen Tendezen in der Gegenwart warnen zu wollen. Die Übergriffe auf den Jüdischen Friedhof in Obernkirchen Anfang des Jahres hätten gezeigt, dass es immer noch Anhänger der irrigen nationalsozialistischen Ideen gäbe. Die Obernkirchner können durch ihre Präsenz bei der Gedenkfeier öffentlich gegen das gefährliche Gedankengut Stellung beziehen. Um 18 Uhr findet die Gedenkfeier an der Bornemannstraße/ Ecke Strullstraße statt. Ab 18 Uhr wird in Ansprachen und Musik der Opfer der Reichspogromnacht gedacht. Pastor in Rente Dr. Hermann Müntinga hat die Feier vor etlichen Jahren initiiert. Er hält in diesem Jahr die Ansprache. Die musikalische Ausgestaltung übernimmt der „Ökumenische Spontanchor” unter der Leitung von Regina Doppke.
Vor allem die Jugendlichen sollen angesprochen werden. Denn die Zeitzeugen würden mit der Zeit immer weniger, so dass die nächste Generation für die Greueltaten sensibilisiert werden müssten. Die Jugendgruppe der evangelischen Kirchengemeinde beispielsweise wird im Vorfeld der Gedenkfeier einen Vortrag hören. Rolf-Bernd de Groot wird anhand von konkreten Personen das Geschehen deutlich machen.
In Obernkirchen entwickelt sich zusehends ein gesundes Netzwerk, das den Nationalsozialismus in der Stadt immer wieder thematisiert. Der Bürgermeister und die beiden Geistlichen betonten, dass dieses informelle Gespräch weiter gehen müssen. Nur so könne auch langfristig Aufklärung betrieben und Bewußtsein für die eigene Geschichte geschaffen werden. Foto: ih