Der ausgewiesene US-Experte und Politologe spricht am Donnerstag, dem 22. November, 19 Uhr, im Großen Sitzungssaal des Landkreises, Stadthagen, Jahnstraße 20, zum Thema „Religiöser Fundamentalismus und Politik der USA”. Ein spannenden Vortrag, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Das freundschaftliche Miteinander zwischen Schaumburg in den USA und in Deutschland ist Anliegen der Schaumburger Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft. Es lässt sich nicht immer völlig von dem größeren Zusammenhang des deutsch-amerikanischen Verhältnisses trennen. Darüber hinaus dürfte allen inzwischen klar sein: Amerikafragen sind Schicksalsfragen - auch für uns in Deutschland und Europa. Es ist kaum zu über übersehen, dass das gegenwärtige politische Bild der USA stark von Negativurteilen geprägt ist. Wie weit es sich dabei um fundierte Urteile, um Vorurteile oder Pauschalurteile handelt, ist für den Einzelnen schwer zu entscheiden.
Als die USA in den Krieg gegen den Irak zogen, warfen viele Politiker, Intellektuelle und Geistliche in Europa der amerikanischen Regierung vor, sie verfolge damit eine „religiöse Mission”: „Bush – das ist der Ayatollah” ließ sich etwa der Rhetorikprofessor Walter Jens vernehmen. Heiner Geißler, Hans Küng und Jürgen Fliege nannten Bush einen „Fundamentalisten”, der einen „Kreuzzug” gegen den Irak führe. Nach ihrer Überzeugung stand hinter der Politik des Präsidenten die „Christliche Rechte”, eine politische Bewegung, die in den 1980er Jahren entstand und seither einen wachsenden Einfluss auf Washington ausübt. Weil Bush, selbst ein „Evangelikaler”, ihr seinen Wahlsieg verdankt, fälle er seine Entscheidungen nun in ihrem Sinne.
Sind diese Behauptungen zutreffend? Ist Bush ein religiös motivierter Politiker? Und was hat es auf sich mit der „fundamentalistischen” „Christlichen Rechten”? Was sind ihre Ziele und welchen Einfluss hat sie tatsächlich auf die amerikanische Politik? Diesen Fragen geht der Vortrag von Manfred Brocker nach. Der Eintritt frei. Telefonische Anmeldung bei Jürgen Watermann 05751-402649.