Von 1750 auf 2050 Niedernwöhrener ist das Dorf am Mittellandkanal gewachsen. „Ich kann euch nur bitten, an diesem Prozess teilzunehmen”, forderte Seehausen die Gäste aus Verwaltung, Verbands- und Vereinsleben, Kirche und Dorfgemeinschaft auf.
„Lebenswert und offen” wolle die Gemeinde sein. Ein wichtiger Baustein dafür sind sicher auch die Maßnahmen zur Dorferneuerung. Die ersten von der Arbeitsgruppe angedachten Projekte sind zu Papier gebracht und werden eingereicht. Das Dach der Alten Schule sei sogar bereits in Arbeit, denn die Schäden würden mit der Zeit nur größer. Die Mittel dafür seien bereits vorab bewilligt worden.
Die Zuschüsse des Dorferneuerungsprogrammes kommen vom Land Niedersachsen und „sind ordentlich”, so Seehausen. So sollen bis zum Jahr 2011 beispielsweise die Kreuzung in Mittelbrink und die Waldsiedlung gestaltet, ein Grillplatz an der Alten Schule eingerichtet werden. Aber auch Wege wie die Twegte erfahren in den Plänen durch ein neues Pflaster, eine Bank und Beleuchtung eine Aufwertung. Der sogenannte Potsdamer Platz ist ebenfalls in die Planungen eingeflossen, das Ortszentrum soll gar mit einer „Allee der Ereignisse” und durch Land-Zukäufe zu einem Treffpunkt für Feiern und Festivitäten werden. „Vielleicht passt dann sogar ein kleines Zelt für Erntefeste da hin”, spekulierte Seehausen.
Doch ob in der Gemeinde Niedernwöhren die alte Tradition der Erntefeste weiterhin Bestand hat, steht in den Sternen. Seit Jahren zeichne sich der Trend ab, dass die Freitage gut besucht seien, am Sonnabend aber gähnende Leere im Zelt herrsche. „70 Cent steuert die Gemeinde pro Einwohner bei” sagte Seehausen, das sei nicht viel und es lohne sich die alte Tradition nicht untergehen zu lassen. Dass die Niedernwöhrener zu ungewöhnlichen Wegen in der Lage sind zeigte der musikalischen Gast des Neujahrsempfanges.
Die gebürtige Niedernwöhrenerin Katharina Kühn studiert Gesang und Musik. Sie verzauberte mit ihrer klaren und ausdrucksstarken Sopranstimme alle Anwesenden. Ob „O Caro mio”, Schuberts „Sah ein Knab ein Röslein stehn” oder ein Mix bekannter Musical-Melodien, souverän sang Kühn ihr Programm.
„Wer weiß, vielleicht sehen wir Katharina Kühn eines Tages auf den großen Bühnen der Welt”, prophezeite Seehausen nach dem gelungenen kulturellen Beitrag. Foto: ih